1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Landrat bietet beim Toiletten-Problem Hilfe an

Suche nach Lösung für geschlossenes WC-Häuschen an der Brockenstraße: Kreis und HSB signalisieren Mitwirkung Landrat bietet beim Toiletten-Problem Hilfe an

Von Dennis Lotzmann 09.01.2015, 02:03

Schierke l Kleines Thema, breite Diskussion rund um die öffentliche Toilette an der Brockenstraße. Nun hat sich auch Landrat Martin Skiebe (CDU) in die Diskussion eingeschaltet und seine Unterstützung signalisiert. "Wenn sich die vor Ort verantwortlichen Akteure für das Betreiben der öffentlichen WC-Anlage aussprechen und die damit verbundenen Verpflichtungen erfüllen, ist der Landkreis gern bereit, sie dabei zu begleiten", so Skiebe zur Volksstimme.

Damit bezieht der Christdemokrat eine klare Position zu der geschlossenen Toilette in einer Trinkwasserpumpstation. In den 1990er Jahren im Zuge der infrastrukturellen Erschließung der Brockenkuppe gebaut, wurde die Anlage Ende 2013 geschlossen. Die Kreis-Gesundheitsbehörde hatte miserable hygienische Zustände moniert und eine zweimalige Reinigung pro Tag gefordert. Damit sah sich die Nationalparkverwaltung - bis dahin Betreiber des öffentlichen Lokus - allein finanziell überfordert. Seither geraten Touristen immer wieder in Bedürfnis-Nöte.

Für Landrat Skiebe ist der Bereich des Brockenmassivs von besonderer touristischer Bedeutung. "Alle Initiativen, die der Aufwertung dieses Gebietes dienen, begrüßt der Landkreis ausdrücklich", so Skiebe zur Volksstimme. Dazu zähle eine leistungsfähige Infrastruktur. Die WC-Anlage sei ein Teil davon.

Ihre Mitwirkung bei einer gemeinsamen Lösungssuche signalisieren auch die Harzer Schmalspurbahnen (HSB), die täglich viele Besucher auf den Brocken chauffieren. "Alle, die dort oben aktiv sind, haben dabei eine gewisse Mitverantwortung", so HSB-Sprecherin Heide Baumgärtner.

Zugleich bestätigte sie, dass die HSB die Fahrgäste in ihren Zügen darauf orientiere, im Areal des Nationalparkes die Nutzung der Waggontoiletten möglichst zu vermeiden. "Wir schließen sie nicht ab, wollen aber mit dieser Bitte den Umweltgedanken im Nationalpark unterstützen."

Im Umkehrschluss wolle sich die HSB nicht aus ihrer Mitverantwortung stehlen, so Heide Baumgärtner. "Wenn sich die Beteiligten gemeinsam an einen Tisch setzen, kommen wir gern mit dazu." Schließlich, so die HSB-Sprecherin, sei doch eines klar: "Wir profitieren alle von den Touristen, die sich dort oben wohlfühlen sollen."

Gegenwärtig plädieren mehrere Beteiligte, allen voran Erdmute Clemens von der Tourismus-Information Wernigerode, für einen runden Tisch zu dieser Thematik. So weit würde Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski nicht gehen. "Wir sollten hier pragmatisch vorgehen", sagt der Christdemokrat. "Einfach beim nächsten Brockenstammtisch die Fakten auf den Tisch und schauen, wie wir gemeinsam ans Ziel kommen."