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Luther-Musical wird in Gröningen und Wegeleben aufgeführt / Gotteshäuser verwandeln sich in Bühnen Begeisterte Besucher spenden viel Applaus

Von Christian Besecke 03.06.2015, 03:20

Das Luther-Musical hat die Besucher der Premiere in Gröningen und der zweiten Aufführung in Wegeleben restlos begeistert. Nach einer fast viermonatigen Vorbereitungszeit legte die bunt gemischte Gruppe aus Kindern und Erwachsenen zwei bemerkenswerte Vorstellungen hin.

Wegeleben/Gröningen l Sowohl in der Börde als auch im Vorharz waren die Gäste des Luther-Musicals voll des Lobes für die Leistungen der jungen Schauspieler und Sänger. Die Gotteshäuser in Gröningen und Wegeleben verwandelten sich bei den Auftritten in Bühnen, auf denen die Kinder und Erwachsenen zu Höchstform aufliefen. Es gab reichlich Applaus von dem schlichtweg begeisterten Publikum.

"Bemerkenswert und keineswegs alltäglich", stufte Wegelebens Bürgermeister Hans-Jürgen Zimmer (CDU) die Vorführung ein. "Wenn man einmal bedenkt, dass die Beteiligten Laien auf den jeweiligen Gebieten sind, dann ist diese grandiose Leistung nicht hoch genug einzuschätzen." Zimmer, der lange Jahre selber auf der Bühne stand, sprach mit diesen Worten den Besuchern aus der Seele. Hin und wieder brandete in der Wegelebener Stadtkirche Zwischenapplaus auf. Das Auditorium lauschte andächtig den Liedern und verfolgte die Geschichte des Martin Luther aufmerksam.

Konstantin Herrmann aus Hedersleben brillierte als Vater Luther. Katharina von Bora, gespielt von Annika Linder (Wegeleben), und die Muhme Lehne, verkörpert von Jacqueline Wilke (Kleinalseben), sowie die Kinder Adrian Jäger (Gröningen), Sarah Wilke (Kleinalsleben), Saskia Goecke (Gröningen) und Janine Pertsch (Gröningen) passten sich gut in die Handlung ein.

Schon der Einzug der Akteure in die Kirche - getragen vom als Intro verwendeten "Ora et Labora" - versetzte das Publikum in gespannte Erwartung. Die Mitglieder der Kirchenchöre aus Hausneindorf, Wegeleben und Schwanebeck standen zu beiden Seiten der Empore und sorgten mit ihren Stimmen dafür, dass die Melodie feierlich durch den Raum schwebte.

Die Akteure sind mit Begeisterung bei der Sache

Der erste Soloeinsatz von Johann Kaus, der den jungen Luther verkörperte, sorgte noch einmal für Raunen. "Die klare Stimme kam glockenhell her-über", befand Zimmer. "Bei den jeweiligen Besetzungen haben die Organisatoren ein außergewöhnliches Händchen bewiesen."

Die beiden Pfarrer, Christian Plötner und Arnulf Kaus, freuten sich nach den Aufführungen über die lobenden Worte der Gäste. "Es ist schön zu hören, dass es den Leuten gefallen hat", sagte Kaus. "Unsere Akteure waren mit Elan bei der Sache. Ihnen war die Spielfreude anzumerken." In Gröningen seien alle Mitwirkenden noch etwas aufgeregt gewesen, dann allerdings zu einer beeindruckenden Form aufgelaufen. In Wegeleben sei schon so etwas wie Routine in die Aktionen eingezogen.

"Sicher kann man hier und da noch etwas verbessern", setzte Arnulf Kaus hinzu. "Das ist aber nicht unbedingt unser Hauptanspruch. Es ging darum, gemeinsam etwas zu schaffen, dabei Jung und Alt mit einzubinden." Das sei auch ganz gut gelungen. Die Investition in die professionelle Ton- und Lichttechnik habe sich ebenfalls gelohnt.

"Auch die Band der Wegelebener Kirchengemeinde hat sich wunderbar eingepasst", sagte er weiter. Hanna Lehmann aus Groß Quenstedt unterstützte die Sänger als Oberstimme. Silas Friese (Emersleben) und Domenic Tödtmann (Halberstadt) begleiteten sie an den Instrumenten. Die allgemeine Spielfreude beeindruckte auch die Gemeindepädagogen der Kirchspiele, die aufmerksam die Textbücher mitlasen und hin und wieder anerkennend nickten. Nahezu alle Akteure sprachen oder summten zu den einzelnen Liedern leise mit. Die Besucher spendeten nach der Schlusszene begeistert Applaus und die jungen Schauspieler und Sänger bedankten sich mit einer tiefen Verbeugung.

Eine weitere Vorstellung des Musicals findet am Sonnabend, 20. Juni, ab 17 Uhr in der Schwanebecker Petrikirche statt. "Wir freuen uns schon auf diesen Termin und auf Besucher, die das Stück bislang verpasst haben", schloss Christian Plötner die Ausführungen.