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Gastbeitrag von Pastorin Ursula Meckel Willkommenskultur in Halberstadt

Regelmäßig begegnen sich Halberstädter und Asylbewerber. Beim jüngsten
Treffen von "All together now" begeisterte ein syrisches Mädchen.

Von Ursula Meckel, Pastorin im Kirchenkreis Halberstadt 01.07.2015, 12:51

Halberstadt l Bereits zum dritten Mal hatten Halberstädter Kirchengemeinden und Initiativen Gäste aus der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber (ZAST) in die Liebfrauenkirche zu einem gemeinsamen Nachmittag eingeladen. Knapp 200 Menschen trafen sich im Kreuzgang, auf dem Innenhof und in der Kirche, um aufeinander zuzugehen und sich etwas kennenzulernen.

Gemeinsames Singen

Fünf Dolmetschende halfen bei der Verständigung und übersetzten die Begrüßung des Ortspfarrers und einen Impuls der Superintendentin Angelika Zädow.

Jennifer Fulton aus Quedlinburg brachte mit ihrem Temperament und zwei Freundinnen die Versammelten zum Mitsingen und Mitklatschen. Das ermutigte fünf albanische Kinder, ebenfalls ein Lied vorzutragen und das kleine syrische Mädchen mit Entertainertalent, das erst vor drei Tagen in Halberstadt ankam, begeisterte mit einem mehrsprachig vorgetragenen Volkslied.

Schicksale aus fremden Kulturen

Zu den Gästen zählte auch Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke (Die Linke). Auch, wenn es nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein ist: Die kleinen Schritte aufeinander zu, die teilweise wegen der Sprachbarrieren auch unbeholfenen Gespräche am Rande, manchmal mit Händen und Füßen, und das gemeinsame Lachen zeigen, dass wir alle gleichwertige Geschöpfe sind mit einer gemeinsamen Verantwortung für unsere Erde. Wir können und müssen Anteil nehmen aneinander, uns anrühren lassen von Schicksalen und Lebensgeschichten aus fremden Kulturen. Das macht dankbarer und vielleicht auch etwas demütig und korrigiert Vorurteile.

Angelika Zädow traf es mit ihren Sätzen: "Es ist schön für mich, Euch alle heute hier zu sehen: Menschen aus den verschiedensten Ländern dieser Erde. In dem Heiligen Buch von uns Christen wird immer wieder davon gesprochen, dass Gott den Frieden und das Miteinander für alle Menschen will. Eines Tages, den nur Gott kennt, wird das Wirklichkeit. Dann werden Unterschiede in Sprache, Kultur, Religion, Meinungen und Verhalten keinen Grund mehr geben für Ausgrenzung und Feindschaft. Als Völker und Länder sind wir wie Nachbarn und unsere Religionen sind wie Geschwister."