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Parlamentarischer Staatssekretär dankt Mitarbeitern des FIT-Bildungswerkes Engagement bei der Pfleger-Ausbildung

Von Dieter Kunze 07.03.2011, 04:46

Die jüngste Impulstagung zur "Gesundheitswirtschaft Harz" hat deutlich gemacht, wie der Bedarf an Fachpersonal, besonders im Pflegebereich, wächst. Kürzlich informierte sich Dr. Ralf Brauksiepe (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, beim FIT-Bildungswerk in Halberstadt über die praktische Umsetzung von entsprechenden Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Halberstadt. "Vor fünf Jahren wollte uns keiner glauben", berichtete Geschäftsführerin Dr. Helga Klemmt. Heute seien die Einrichtungen beispielsweise froh, Medizinische Dokumentationsassistenten für die umfangreichen Verwaltungsaufgaben zu haben. Auch das Projekt Praxisassistenz ("Schwester Agnes") käme heute in ländlichen Gebieten bei Hausbesuchen gern zum Einsatz.

Heute werde über Telemedizin und virtuelle OPs in 3-D gesprochen, aber offensichtlich warten viele Einrichtungen mit der Ausbildung noch ab. "Dabei hat uns die jüngste Konferenz deutlich gemacht, wie dies zum Bespiel im Bereich des Rettungswesens helfen kann", sagte FIT-Standortleiterin Jana Menger. Insgesamt gibt es bei den FIT-Bildungseinrichtungen in Sachsen-Anhalt 70 Mitarbeiter und 200 Honorardozenten.

In Halberstadt wurden erst im vorigen Jahr neben dem Objekt in der Rudolf-Diesel-Straße im Westendorf im ehemaligen Bundesbankgebäude Räume ausgebaut.

Der Gast aus Berlin bekräftigte die Zukunftsträchtigkeit der hier angebotenen Bildungsmaßnahmen. "Ihre Begeisterung ist zu spüren", so sein Kommentar. Die Menschen würden immer älter. Das sei aber auch eine Chance für die Betreuungseinrichtungen. Künftig dürfe auf dem Arbeitsmarkt keine Fachkraft mehr verloren gehen. "Die Menschen werden künftig für die Arbeit gebraucht." Dazu müssten sie fit sein und sich gegebenenfalls beruflich umorientieren.

"Im Pflegebereich spitzt sich die Situation schon drastisch zu", berichtete Menger. Es vergehe kein Tag, wo nicht Einrichtungen nach Fachkräften nachfragen. Wer sich hier fortbilde, habe fast eine 100-prozentige Arbeitsplatzgarantie. Die Einrichtungen würden sich die Mitarbeiter schon gegenseitig abwerben - mit dem Erfolg, dass sich die Löhne entwickeln.

Mit den Verantwortlichen der Einrichtung und weiteren Gästen von Arbeitsagentur und KoBa wurde auch über die praktische Umsetzung der jüngsten Beschlüsse zur Verbesserung der Kinderbetreuung diskutiert. "Einkommensschwache Familien sollen ihren Kindern die Teilnahme an Musik- und Sportausbildung ermöglichen können", so Brauksiepe. "Ich hoffe, dass das auch die Eltern nutzen", betonte CDU-Landtagsabgeordnete Frauke Weiß.

Konkrete Zahlen zur Situation der Fachkräfte in dem Bereich hatte Alexandra Hahne vom Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur. Es gebe einige Indikatoren, die für den Fachkräftemangel in der Pflege sprechen. Wie differenziert die Probleme in der täglichen Praxis sind, konnte der Staatssekretär in der anschließenden Aussprache in einer Klasse mit Umschülern im Bereich Altenpflege erleben.