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Rhodener Karneval mit witzigen Ideen in 32. Saison Supertalente stellen sich der kritischen Jury

Von Klaus Baier 08.03.2011, 04:31

Rhoden feiert schon seit 32 Jahren Karneval. Und obwohl es hier weder Elferrat noch Prinzenpaar oder Funkenmariechen gibt, kommen die Gäste der vier Karnevalsveranstaltungen immer voll auf ihre Kosten. Das mehrstündige, anspruchsvolle Programm steht in diesem Jahr unter dem Motto "Supertalente hier und dort - in Rhoden sind sie längst vor Ort!" und nimmt die Fernsehsendung mit Dieter Bohlen und seiner Jury aufs Korn.

Rhoden. Mit Cindy aus Marzahn, (Sybille Peters), Dieter Bohlen (Dietmar Hartwig) und Bruce Danell (Carsten Meyer) saßen am Sonnabend drei Unterhaltungsexperten am Rhodener Jury-Tisch, die die Leistungen der Akteure beurteilen sollten. Dass bei diesen überzeugenden Leistungen auf der Bühne oder in der Bütt fast alle eine Runde weiter kamen, versteht sich von selbst.

So konnten die elf kleinen Tänzer des Kinderballetts ebenso ihre Karte für den "Recall" entgegennehmen wie Gast-Akteur Ronny Hampe aus Hessen, der als Bauchredner mit seinem Bären Amadeus für große Begeisterung sorgte. Der kleine putzige Kerl war äußerst clever - ein Ass in Fremdsprachen und Geschichte. Da hatte es Sylvia Mutschall schon schwer mit ihrem Kinderlied auf der Melodica. Sie flog im hohen Bogen aus der Casting-Show und darf sich erst im nächsten Jahr wieder bewerben.

In die Bütt lockte Simone Rollnick zur Auftaktveranstaltung vor den Senioren RCC-Präsident Rolf Mutschall, weil ihr richtiger Spielpartner noch arbeiten musste. Trotzdem kam die Geschichte der "Nachtmützen", die das Talent verschlafen haben, gut an.

Die "Hoppenstedter Blitze" machten danach ihrem Namen alle Ehre und flitzten wirklich blitzschnell über die Kulturhaus-Bühne. Sieben bis 20 Jahre alt sind die Jugendlichen, die aus Hoppenstedt, Rhoden, Berßel und Osterwieck kommen.

Eine Besonderheit bei der Senioren-Veranstaltung ist alljährlich der Auftritt von "Malwine". Mit enormer Oberweite, Perücke und geblümtem Kleid schnackt dieses Rhodener Original, gespielt von Dietmar Hartwig, richtig platt und spricht vor allem den älteren Bürgern aus der Seele. Viele kleine Geschichten aus dem Ort und der Region sowie mancher Kommentar zur Politik bringt die Zuhörer zum Schmunzeln. Dass die Malwine mit den auffallend behaarten Beinen dann als Zugabe die Gitarre schnappt und mit allen im Saal Lieder von der Waterkant anstimmt, gehört ebenfalls schon seit Jahren zum Programm.

Auch Rolf Mutschall als holländischer Sänger Hüp van de Deiik, Isabel Peters als Fußball-Fan sowie Sylvia und Rolf Mutschall als Duo Sylvie und Hüp konnten Publikum und Jury überzeugen, erhielten die begehrte "Recall-Karte" und kamen in die nächste Runde.

Als (ein-)gebildete Putzfrauen betraten danach Uschi (Anke Streit) und Hilde (Susanne Schmelzer) die Bühne. Bei diesem goldigen Paar war die blonde Uschi allerdings etwas "unterbelichtet" und hatte überhaupt kein Problem damit, jedes Fremdwort total falsch anzuwenden. Ihre (brünette) Kollegin versuchte zwar ihr Bestes, musste bei so viel Dummheit dann aber doch die Segel streichen.

Das Damenballett des RCC, begehrter Show-Act bei vielen Veranstaltungen in der Region, zeigte anschließend wieder einmal eine neue, unglaublich kreative und präzise Tanzdarbietung. Noch vor wenigen Tagen hatten die jungen Damen beim Karneval in Bühne als "Stewardessen" geglänzt, am Sonnabend traten sie mit komplett neuer Choreografie als Schiedsrichter-Team auf. Die Gäste waren total begeistert und verlangten einmal mehr eine Zugabe. Eine Gruppe von zehn Senioren aus dem Haus Pawlow in Halberstadt, die zur Kaffeetafel und zum Seniorenfasching in Rhoden erschien, war ebenfalls hellauf begeistert.

Auch das schon mehrfach prämierte Rhodener Männerballett (trainiert von Regina Hartwig) hatte in diesem Jahr wieder einen sehr flotten und sportlichen Tanz einstudiert, der so gut gefiel, dass die Männer ein zweites Mal tanzen mussten.

Bei den Abendveranstaltungen des RCC begeisterten darüber hinaus Patrick Sasse, Dirk Hausmann und Ralf Spintig mit einem ganz besonderen Schauspiel vom "kleinen Mann", und die Harzhexen aus Vienenburg präsentierten ihren Tanz "Michael Jackson".

Prinzessin Cindy (Sybille Peters) lieferte dann beim Finale noch den Beweis, dass sie gut bei Stimme ist. Passend zu ihren Juroren Dieter und Bruce, die mit einem Steckenpferd über die Bühne ritten, trällerte sie: "Nicht jeder Prinz kommt uffn Pferd".