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Hilfe für die Überlebenden des Zugunglücks bei Hordorf / Zwischenbilanz Die Spendenbereitschaft der Menschen ist überwältigend

15.04.2011, 04:33

Das schwere Zugunglück von Hordorf am 29. Januar hat unter den Menschen eine große Betroffenheit, aber auch eine Welle der Solidarität ausgelöst. Der Landkreis Harz hat zur Unterstützung der Hinterbliebenen und der Opfer kurz darauf einen humanitären Hilfsfonds eingerichtet. Die Verwaltung übernahm das Diakonische Werk Halberstadt.

Von Christin Käther

Halberstadt. Zahlreiche Spenden sind bisher eingegangen. Wie die Pressestelle des Landkreises Harz informierte, waren es am 12. April insgesamt 378 271,48 Euro. Davon sind 133 000 Euro bisher an die Betroffenen ausgezahlt worden. "Darunter sind Sockelbeträge, die alle erhalten haben, sowie auch Einzelauszahlungen in besonderen Bedarfssituationen", so Pressesprecherin Ingelore Kamann. Der Hilfsfonds wird nun zum 30. April geschlossen.

Der Beirat, der über die Verwendung der eingegangenen Gelder entschied, und Landrat Dr. Michael Ermrich zeigten sich von der überaus großen Spendenbereitschaft begeistert. Ermrich: "Durch das Zugunglück wurden Familien zerrissen, die Betroffenen müssen ihr Leben komplett neu organisieren. Dafür braucht man viel Kraft, Beistand und auch materielle Hilfe. Ich danke allen, die mit ihrer Spende ein Zeichen für Mitmenschlichkeit gesetzt haben."

Zeitgleich eröffnete das Cecilienstift Halberstadt ein Spendenkonto für die zehnjährige Amalia aus Langenstein, die durch das Zugunglück fünf Familienmitglieder verlor. Sie selbst überlebte schwer verletzt und lag wochenlang im Ameos-Klinikum Halberstadt. Ihr Schicksal hat die Menschen sehr betroffen. Auf das Konto für Amalia sind seitdem Spenden in Höhe von 4744 Euro eingegangen (Stand: 13. April). Und am Mittwoch sind noch einmal 800 Euro dazugekommen, die die A2 Autowelt GmbH durch Losverkäufe auf einer Firmenveranstaltung gesammelt hatte. Holger Thiele, Direktor des Cecilienstifts, nahm im Beisein von Oberbürgermeister Andreas Henke den Spendenscheck entgegen. Im selben Zug eröffnete Autowelt-Geschäftsführer Axel Goebel eine weitere Idee: Für jeden Werkstatttermin, den die 250 Besucher der Veranstaltung zukünftig mit der A2 Autowelt vereinbaren, zahlt das Autohaus noch einmal fünf Euro drauf bis zu Amalias Volljährigkeit in acht Jahren.

Das Konto ist in Form eines Sparbuches angelegt, auf das weiterhin Spenden überwiesen werden können. Wann und in welcher Form Amalia das Geld letztendlich bekommt, wird das Cecilienstift mit ihrem Vater klären. Bis dahin verwaltet es die Ostharzer Volksbank.

Ursula Kirste, Ortsbürgermeisterin von Langenstein, versicherte am Mittwoch, dass es Amalia mit jedem Tag in Therapie besser gehe. Das Mädchen befindet sich derzeit noch mit ihrer Oma auf Kur im Raum Brandenburg. Danach wird sie bei ihrem Vater in Harsleben unterkommen.

Spenden für Amalia können weiterhin auf das Konto der Ostharzer Volksbank überwiesen werden, Kontonummer 500 5000, Bankleitzahl 800 635 08, Verwendungszweck: Hilfe für Amalia.