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Schießstandbetreiber wollen Nutzer gewinnen und stoßen auf Skepsis Dachsburg in Satuelle soll erneuert werden

Von Sebastian Prill 05.09.2013, 01:09

Um den Satueller Schießstand Dachsburg zu erneuern, hoffen seine Betreiber auf Unterstützung durch die Stadt Haldensleben. 50000 Euro möchten die Schützensportler beantragen und einen Großteil zurückzahlen. Die Nähe zum Ort und Waldkindergarten könnte den Plan gefährden.

Haldensleben l Der Schießstand Dachsburg in Satuelle ist in die Jahre gekommen und nicht mehr auf dem neuesten Stand. Um ihn zu erneuern, müssen Schützenvereine und Jägerschaft Haldenslebens etwa 350000 Euro aufbringen. Die Interessengruppen betreiben die Anlage zurzeit gemeinsam als Verein "Schießstand Dachsburg".

Den Plan, wie der Stand erneuert werden und langfristig wirtschaftlich betrieben werden könnte, stellte Sebastian Fuchs am vergangenen Dienstag im Kultur- und Sozialausschuss der Stadt Haldensleben vor. Fuchs ist Vorsitzender des Schießstandvereins. Er erklärte, es müssten auf der Anlage im Wald die Kugelfänge erneuert werden, die derzeit offenen Schießstände mit Schall absorbierenden Matten gedämmt und Erdwälle aufgeschüttet werden. An den hohen Kosten für die Modernisierung, so hoffen die Vereinsmitglieder, könnte sich die Stadt Haldensleben mit 50000 Euro beteiligen. Tut sie das, wollen die Vereinsmitglieder zehn Jahre lang jährlich 4000 Euro an die Stadt zurückzahlen, so dass effektiv nur 10000 Euro für die Modernisierung aufgewendet worden wären.

Wie Fuchs erklärte, könnte das Geld über Kooperationen mit Schießsportvereinen aus der Region und Behörden eingenommen werden. Wenn die Dachsburg voll modernisiert ist, wäre eine Zusammenarbeit mit der Bundeswehr oder der Polizei denkbar. "Für die Behörden würden lange Fahrwege entfallen", meint Fuchs. Auf Nachfrage der Volksstimme war aus Polizeikreisen zu erfahren, dass eine solche Kooperation nicht möglich ist. Beamte im Bundesland können in Gardelegen, Magdeburg und Halberstadt das Schießen in besonderen Ständen üben. Aus Bundeswehrkreisen ist zu erfahren, dass eine Kooperation denkbar ist, vorausgesetzt der Schießstand würde alle Anforderungen für die Soldaten erfüllen. Gespräche würden derzeit aber nicht geführt.

Die Ausbaupläne betrachteten die Mitglieder des Sozialausschusses skeptisch. Mitglied Eberhard Resch wies Sebastian Fuchs darauf hin, dass der Waldkindergarten und der Ort Satuelle in unmittelbarer Nähe zur Dachsburg liegen. Würde der Stand für weitere Übungsschießen geöffnet, müssten Kinder und Anwohner mit einer dauerhaften Lärmbeeinträchtigung leben. Auf Reschs Frage, warum der Stand nicht einfach in der Heide neugebaut werden könne erklärte Fuchs, dass Genehmigungsverfahren für neue Schießstände aufwändig seien und nicht genügend Grundstücke dafür zur Verfügung stehen würden.

Ein Beschluss über den Zuschuss ist nicht gefällt worden. Klaus Czernitzki, Ausschussvorsitzender, wies darauf hin, dass eine solche Summe in den Haushalt der Stadt aufgenommen werden müsste und nicht durch den Kultur- und Sozialausschuss vergeben werden könnte. Er dankte Sebastian Fuchs für die ausführliche Darstellung und erklärte: "Die Mitglieder des Rates werden sich in ihren Fraktionen darüber beraten."

Der Verein Schießstand Dachsburg hofft, mit der Renovierung bereits 2014 beginnen zu können. Scheitert das Projekt, erklärte Sebastian Fuchs, "bedeutet das zwangsläufig das Ende zahlreicher Schießsportveranstaltungen." Die Anfahrtswege zu anderen Ständen in der Region seien zu weit.