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Oebisfeldes Ortsbürgermeister Sven Groneberg zieht Bilanz über vergangenes Jahr und blickt auf 2014 voraus Helfer im Hintergrund haben Stadt vorangebracht

Von Julia Schneider 17.01.2014, 02:16

Auf ein bewegtes Jahr 2013 für die Allerstadt schaut Oebisfeldes Ortsbürgermeister Sven Groneberg zurück. Während das vergangene Jahr von Straßenbaumaßnahmen und ehrenamtlichem Engagement geprägt war, werde 2014 laut Ortschef vor allem von den Kommunalwahlen und der 1000-Jahr-Feier bestimmt.

Oebisfelde l Relativ durchwachsen - so beschreibt Sven Groneberg (SPD) das vergangene Jahr für die Allerstadt. Nur ungern bemüht Oebisfeldes Ortsbürgermeister so eine Floskel. Dennoch seien es die treffendsten Worte für viele Ereignisse, die 2013 in Oebisfelde zum Tragen gekommen sind.

"Am akutesten wird den meisten Bürgern wahrscheinlich die Baustellensituation im Gedächtnis geblieben sein", sagt Sven Groneberg. So hatten die Oebisfelder einige Umwege und auch Lärm und Dreck in Kauf nehmen müssen, bevor die Ludwig-Jahn-Straße, die Gehegestraße, die Schulstraße oder der erste Teil der Niendorfer Straße fertig saniert waren. Das Gute an den Baumaßnahmen sei aber nicht nur die Verbesserung der Straßen selbst gewesen. "Ich freue mich sehr über die Lösung mit der Ampelanlage vor der Grundschule an der Aller", nennt Sven Groneberg nur eine positive Begleiterscheinung der Straßenerneuerung. Ampellösungen zur Sicherheit der jüngsten Oebisfelder würde er sich nun auch vor den Kindergärten an der Stendaler Straße wünschen. Besonders positiv ist dem Stadtoberhaupt das Engagement vieler Oebisfelder im Gedächtnis geblieben. "Es gibt so viele Ehrenamtliche in Oebisfelde, von deren Arbeit niemand etwas mitbekommt, weil sie nicht in der Öffentlichkeit stehen", erklärt Sven Groneberg. Seien es freiwillige Helfer in Vereinen, beispielsweise bei den Schützen, den Sportlern, dem Karnevalsverein oder in Einrichtungen und Institutionen wie der Feuerwehr oder der Volkssolidarität - der Ortsbürgermeister habe gerade 2013 wieder gemerkt, dass es verstärkt die ehrenamtlich engagierten Mitbürger sind, die Oebisfelde kulturell und sozial bereichern. Ohne diesen freiwilligen Einsatz hätten viele Projekte nicht auf die Beine gestellt werden können.

"Der Ortschaftsrat hat immer gut zusammengearbeitet und mich unterstützt"

Lobend hebt Sven Groneberg dabei nicht nur Aktionen von unermüdlichen Akteuren wie dem Heimatverein hervor, der 2013 unter anderem für ein Bild im Eisenbahntunnel und den hölzernen Ritter vor der Burg gesorgt hat, oder die Oebisfelder Feuerwehrleute, die in den Hochwassergebieten große Hilfe leisteten. "Es gibt auch Leute in Seniorengruppen oder ähnlichem, von denen man nur mal durch Zufall erfährt. Sie sind genauso wichtig", sagt der Ortsbürgermeister.

Für viele Vereine und Aktionen hätte laut Groneberg der Ortschaftsrat von Oebisfelde gern mehr Geld zur Förderung zur Verfügung gehabt. Auf den Haushalt hätte man jedoch im vergangenen Jahr "ewig warten müssen", wie es das Stadtoberhaupt ausdrückte. Durch die genehmigte Zwei-Euro-Pauschale pro Einwohner hatte das Gremium zwar eine Summe zum Unterstützen von Vereinen und Institutionen zur Verfügung. Veranstaltungen wie das Burgfest mussten jedoch wegen der unklaren Finanzlage ausfallen.

Derlei Negativerlebnisse konnten jedoch nicht die gute Zusammenarbeit der Oebisfelder Ortsräte trüben. "Der Ortschaftsrat hat immer gut zusammengearbeitet und mich bei meiner Arbeit unterstützt", erklärt Sven Groneberg. Zwar hätten von 20 Mitgliedern insgesamt in jeder Sitzung einige gefehlt und manchmal hätte sich der Ortsbürgermeister eine bessere inhaltliche Vorbereitung auf die einzelnen Sitzungen gewünscht. Die anwesenden Mitglieder - es seien immer dieselben gewesen, die stets präsent waren - hätten jedoch trotzdem gut miteinander harmoniert.

Besonderen Dank spricht Sven Groneberg seiner Stellvertreterin Bogumila Jacksch (UWG) aus. Sie sei oft zur Stelle gewesen, um ihn zu vertreten, erklärt der Vater zweier Töchter, der hauptberuflich bei VW arbeitet und seit Sommer auch eine berufliche Weiterbildung absolviert. Neben den beruflichen und väterlichen Pflichten schaut er auf ein interessantes Jahr als Ortsbürgermeister zurück, das ihm nicht nur viele Versammlungen und eine umfangreiche Verwaltungstätigkeit eingebracht hat, sondern auch rund 150 Besuche bei Oebisfelder Geburtstags-und Ehejubilaren. "Alles unter einen Hut zu bekommen, ist zugegebenermaßen manchmal schon anstrengend", sagt Sven Groneberg. Die Arbeit als Ortsbürgermeister mache ihm aber Spaß, und gerade der Kontakt zu den Oebisfeldern sei immer wieder sehr interessant. "Man kommt ins Gespräch und wird viel gefragt", erzählt der Ortschef. Viele Irrmeinungen konnte er durch diese persönlichen Begegnungen schon entkräften.

Seine Meinung tut Oebisfeldes Bürgermeister in einigen Fällen mit Nachdruck kund. "Etwas verärgert hat mich die Diskussion um die künftigen Ortschaftsräte", sagt er. Im Mai diesen Jahres stehen die Kommunalwahlen an, im Vorfeld waren neue Mitgliederzahlen für die einzelnen Ortsräte zuerst diskutiert und schließlich beschlossen worden (Volksstimme berichtete).

In diesem Zusammenhang war mehrfach die Zahlung des Sitzungsgeldes für die Mitglieder der Gremien angefochten worden. Im Vergleich zu dem Wissen, das Ortsräte über diverse Themen haben müssen, und dem Aufwand ihrer Tätigkeit sei die Summe aber enorm gering, so sagt der Ortsbürgermeister. "Trotzdem müssen sich die Räte noch Geldgier vorwerfen lassen oder werden für einige Entscheidungen als dumm beschimpft. Gern können sich alle Bürger selbst aufstellen lassen", so Sven Groneberg.

Er selbst wolle erst die Kommunalwahl im Mai abwarten und die Entwicklung seiner hauptberuflichen Tätigkeit und seiner Weiterbildung abwarten, bevor er Aussagen dazu trifft, wie es mit dem Bürgermeisterposten weitergehen soll. "Das Amt macht mir wirklich Spaß, aber neben Familie, Arbeit und Weiterbildung muss ich sehen, wie es zeitlich passt", so sagt Sven Groneberg. Als Bürgermeister wolle er vor allem nämlich seinem Amt gerecht werden, und dies könne nur gewährleistet sein, wenn genügend Zeit dafür vorhanden ist.

"Ich freue mich über das Engagement jedes einzelnen Helfers."

Für die Stadt werde neben der Kommunalwahl in diesem Jahr vor allem die 1000-Jahr-Feier von Bedeutung sein. "Ich freue mich sehr über das Engagement jedes einzelnen Helfers schon jetzt, vor dem Fest", sagt der Ortschef und hofft gleichzeitig, dass der Stadtgeburtstag ein voller Erfolg wird. "Es ist gut möglich, dass sich die für dieses Jahr geplanten Bauarbeiten auf der Magdeburger Straße mit der 1000-Jahr-Feier überschneiden", blickt Sven Groneberg weiter voraus.

Dies bedeute zwar wieder eine Einschränkung des Verkehrs, an der Sanierung der Magdeburger Straße dürften laut dem Bürgermeister jedoch die meisten Oebisfelder interessiert sein. Auch der zweite Abschnitt der Niendorfer Straße soll 2014 gemacht werden.

Für das neue Jahr wünscht sich Sven Groneberg, dass das Engagement in der Stadt fortgeführt wird. "Es wäre toll, wenn sich auch viele Bürger für die Kommunalwahlen interessieren und sich vielleicht der eine oder andere selbst zur Wahl stellt", erklärt Oebisfeldes Bürgermeister.