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Amerikanisches College schickt 2014 zwei Absolventen zum "Arbeitseinsatz" Schloss Hundisburg: "Charme"-Projekt im Doppelpack

Von Jens Kusian 05.04.2014, 03:21

Hundisburg l Gleich zwei neue Absolventen des American College of Building Arts (ACBA) aus Charleston (USA) werden in diesem Jahr auf Schloss Hundisburg zum "Arbeitseinsatz" erwartet. Von Anfang Juni bis Ende Juli sollen sie im Barockschloss tätig werden. "Die vorbereitenden Arbeiten laufen auf Hochtouren sowohl in Charleston als auch in Hundisburg", sagt Nicole Job von der Haldensleber Stadtverwaltung.

Sie hat das internationale Kooperationsprojekt vor zwei Jahren gemeinsam mit Martin Sobczyk von IFA Rotorion auf den Weg gebracht. Sobczyk hatte die Kontakte zum ACBA knüpfen können, da IFA auch ein Werk in Charleston unterhält. Entstanden ist daraus das Projekt "Charme" - der Projektname steht für "Charleston Haldensleben-Hundisburg - American Restoration Art meets Europe".

Die Amerikanerin Emily Gillet war im Frühjahr 2012 die erste College-Absolventin, die auf Schloss Hundisburg Stuckarbeiten im Treppenaufgang zum Hauptsaal erledigt hatte. Das College bildet im Zimmereihandwerk, in der Eisenschmiedekunst, in der Architektur (Alte Bauweisen) und im Bereich Stuckatur nach alten Bautraditionen Studenten aus.

Ursprünglich wollte das ACBA einen Absolventen pro Jahr nach Hundisburg schicken. Doch im vergangenen Jahr kam kein Student. "2012hat uns gezeigt, wo der Teufel im Detail sitzt. Wir haben viel und intensiv daran gearbeitet, um in diesem Jahr mit einer optimalen Auflage wieder an den Start zu gehen; hier vor Ort, aber auch in Charleston", begründet Nicole Job die Pause. "Die intensiven Gespräche und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten haben unter anderem dazu geführt, dass wir im Frühjahr zwei Absolventen auf Schloss Hundisburg empfangen können. Die Aufgabenfelder werden derzeit zwischen der American College of Building Arts in Charleston und der Schlossverwaltung Hundisburg besprochen und zur Bearbeitung vor Ort vorbereitet." Für ein Kennenlernen der Akteure, des Schlosskomplexes als Arbeitsstätte und für die Detailabsprachen, die für die weitere Vorbereitung wichtig waren, war kürzlich Simeon Warren für zwei Tage zu Gast auf Schloss Hundisburg. Er ist Dekan für den Bereich Maurerhandwerk und Steinbearbeitung am ACBA. "Auch wenn es nur eine Stippvisite war, waren Empfang und Aufenthalt nur möglich, weil auch Dritte sich ehrenamtlich in dieses Projekt einbringen. Ein besonderer Dank geht an Familie Sobczyk und die Mitarbeiter der Schlossverwaltung", freut sich Job über die Unterstützung.