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Der Niederndodeleber Gunther Buchholz hat alle drei deutschen Vorrundenspiele bei der FIFA-WM besucht Der größte DFB-Fan aus der Börde

Von Maik Schulz 10.07.2014, 01:19

Einen Fußball-Fan hält nichts auf. Der Niederndodeleber Gunther Buchholz war bei der FIFA-WM in Brasilien und hat drei Spiele der deutschen Elf live gesehen. Und ein tolles Land kennengelernt.

Niederndodeleben l In seiner Kindheit musste Gunther Buchholz heimlich Fußball spielen. "Meiner Mutter war ich zu dünn, sie hatte Angst um meine Gesundheit und verbot mir deshalb das Kicken", erinnert sich der heute 66-Jährige. Mit neun Jahren schnürte er dann doch seine Töppen im Verein und spielte später mit Helmut Gaube, einem der Europacup-Helden des 1. FC Magdeburg, in der Nachwuchsmannschaft von Traktor Niederndodeleben, wurde mit ihm Vize-Kreismeister.

Ein Fußballverrückter ist Gunther Buchholz bis heute. Mit einer mehrtägigen Reise zur Fußballweltmeisterschaft nach Brasilien hat er sich einen Traum erfüllt. Er hat Fußball mit seinen Lieblingen live gesehen, Sportgrößen kennengelernt und viel über das Gastgeberland erfahren. "Es war unvergesslich."

Brasilianische Kultur und Geschichte war fest eingebunden in das Reiseprogramm zwischen den drei Vorrundenspielen der deutschen Nationalmannschaft. In Sao Salvador da Bahia, der "afrikanischen Hauptstadt" von Brasilien, hat Gunther Buchholz Museen, Kirchen und Gebäude der portugiesischen Kolonialzeit besucht, ein tolles 4:0 zum WM-Auftakt gegen Portugal erlebt und anschließend bei so manchem Caipirinha mit anderen Fans das Spiel ausgewertet.

Gesprächsrunden mit Sportgrößen wie der österreichischen Skilegende Karl Schranz, mit Fußballpromis wie Rainer Calmund und Christoph Daum standen ebenso auf dem Programm wie Auftritte brasilianischer Tänzer und Bands.

Mit dem Flieger ging es weiter in die 2,5 Millionen-Metropole Fortaleza zum Spiel gegen Ghana. "Ein tolles Nachtleben auf den Straßen, eine tolle Altstadt und ein Meeresschildkröten-Schutzprojekt haben wir dort erlebt. Das 2:2 gegen die starken Afrikaner war nicht so toll. Gott sei Dank hatten wir unseren `Miro` Klose, der noch den Ausgleich erzielt hat", berichtet Buchholz.

Am 23. Juni landete der Niederndodeleber schließlich in Recife. Vor dem Regenspiel gegen die USA ging es auf eine herrliche Insel mit wunderschönen Strand. Zurück mit dem Schiff nach Recife, verfolgte Gunther Buchholz als VIP-Zuschauer bei Bier und Schnittchen das 1:0 gegen die Amerikaner und den Gruppensieg. "Ich fühlte mich wie Gott in Frankreich. Es hätte nur noch gefehlt, dass ich in einer Sänfte aus dem Stadion getragen worden wäre. Es war wunderschön. Ich habe tolle Menschen und viele Prominente kennengelernt. Brasilien ist ein Land der Superlative und der Gegensätze - mit einer herrlichen Natur, vielen Kulturen und begeisterten Menschen, wie man das ja auch vom Karneval kennt. Beim Fußball ist das genauso. Auffällig war aber auch der Kontrast zwischen arm und reich."

Zurück in Deutschland hat Gunther Buchholz in der K.O.-Runde mitgefiebert. Überwältigt ist er vom 7:1 im Halbfinale gegen Brasilien gewesen. "So etwas wird es nie wieder geben", meint er. Im Endspiel rechnet Buchholz mit den Niederlanden und einem schweren Spiel. "Ich glaube, es geht bis ins Elfmeterschießen. Die Deutschen müssen die Zähne zusammenbeißen und sie werden gewinnen."