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Klasse von 1949 feiert in Bebertal ihren Schulabschluss vor 65 Jahren / Kontakt untereinander wird intensiv gepflegt Klassenlehrer wird jubelnd empfangen

Von Detlef Eicke 24.09.2014, 03:06

Die Abschlussklasse Bebertal des Jahres 1949 hat sich am Sonnabend zur Wiedersehensfeier getroffen. Zum nunmehr 65. Mal jährte sich der Schulabschluss. Grund genug, dieses Treffen zu arrangieren und standesgemäß zu begehen.

Bebertal l Die Teilnehmer der diesjährigen Zusammenkunft reisten aus Eisenhüttenstadt, Stotel, Straußberg, Bonn, Bergfelde und Dortmund an. Einen nicht ganz so weiten Weg hatten die Haldensleber, Dönstedter und Bebertaler.

Das diesjährige Klassentreffen begann in der "Ziegelei" Haldensleben mit einem Mittagessen. Danach ging es zügig ins Dorf, in dem die Schulen des Abschlussjahrgangs 1949 standen. Ziel war der Vierzeithof in Bebertal. "Dort hatte Marion Schnitzler eine besondere Überraschung vorbereitet: Die Fotoausstellung aus der Dorfkirche anlässlich der 1050-Jahr-Feier schmückte das Stallgebäude. Fotos und Dokumente führten zu zahlreichen Erinnerungen und Geschichten. Die reich gedeckte Kaffeetafel mit selbstgebackenem Kuchen musste also noch warten", verriet Marcus Michallik.

Jubel brach aus, als der Klassenlehrer Erhardt Hampel angekündigt wurde. Andächtig lauschten die Schüler den Geschichten und Anekdoten ihres Klassenlehrers. Eine ernste Kriegsgeschichte, die sich an seinem 18. Geburtstags ereignet hatte, erzählte er mit einem guten Schuss Humor.

"Auf jeden Fall waren und sind wir auch heute noch gute Freunde."

Helmi Böcker, Schulabgänger der Abschlussklasse 1949

Die gemeinsam erlebte Schulzeit in der unruhigen und unsicheren Kriegs- und Nachkriegszeit und der enge Kontakt, der sich für viele erst wieder mit dem ersten Treffen 1987 oder spätestens nach der Wende, entwickeln konnte, sind wichtige Gründe für den Zusammenhalt. Alle sind untereinander in Kontakt und unterstützen sich gegenseitig bei Krankheiten und anderen Schicksalsschlägen. Die miteinander verbrachte Zeit begrenzte sich fast nur auf die Schulstunden. Jeder Schüler musste nach Schulschluss und Mittagessen in der Landwirtschaft bis zum Abend mithelfen oder hatte andere Tätigkeiten zu verrichten.

In seiner Ansprache verglich Helmi Böcker die erlebte Zeit mit den Geschichten aus den "Heiden von Kummerow" und der "Feuerzangenbowle" und förderte erstaunliche Ähnlichkeiten zutage. "Vielleicht war es die ereignisreiche Zeit, in der wir damals zur Schule gingen. Vielleicht ist es die schöne Heimat, in der wir so viel Gemeinsames erlebten. Auf jeden Fall waren und sind wir auch heute noch gute Freunde."