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Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen sucht nach Einsparmöglichkeiten für den Haushalt Winterdienst wird auf Hauptwege begrenzt

Von Julia Schneider 11.10.2014, 03:05

Der Winterdienst in der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen wird ab diesem Jahr nicht mehr wie bisher stattfinden. Aus Kostengründen werden künftig nur noch wichtige Straßen regelmäßig gestreut, wie Ordnungsamtsleiter Detlef Meyer erklärt.

Oebisfelde-Weferlingen l Sparen muss die Stadt Oebisfelde-Weferlingen, das ist schon lange bekannt. Und irgendwo müssen die Mitglieder der Ausschüsse anfangen, den Rotstift anzusetzen. Deshalb hatte der Ordnungs- und Wirtschaftsausschuss bereits zu Beginn des Jahres beschlossen, den täglichen Streudienst der Einheitsgemeinde auf bestimmte Straßen zu begrenzen.

Auf Volksstimme-Nachfrage erklärte Ordnungsamtsleiter Detlef Meyer jetzt, welche Straßen künftig im Fokus des Winterdienstes stehen werden. Täglich gestreut und beräumt werden sogenannte innerörtliche Sammelstraßen.

Gemeint sind größere Straßen, zu denen mehrere kleinere hinführen, "also im Prinzip Hauptstraßen", wie Detlef Meyer erläutert.

Diese, so sagt er, gebe es eigentlich nur in den beiden großen Zentren der Einheitsgemeinde, in Oebisfelde und Weferlingen. Hinzu kommen Straßen, an denen Schulen und Kindertagesstätten sowie Feuerwehren und Rettungswachen liegen. Auch Standorte von Gewerbebetrieben sollen an Wintertagen regelmäßig beräumt werden.

Anfangs klingt der Beschluss des Ordnungsausschusses zwar gerade für kleine Ortschaften wie Seggerde und Schwanefeld nach einer bevorstehenden Rutschpartie. Bei näherer Betrachtung ist die Lage jedoch nicht ganz so dramatisch wie angenommen, beruhigt Detlef Meyer.

"Durch jede kleinere Ortschaft unserer Einheitsgemeinde führt eine Landesstraße oder zumindest eine Kreisstraße. Diese werden natürlich nach wie vor vom jeweiligen Straßenbaulastträger beräumt", erklärt der Ordnungsamtschef.

Kommunalen Winterdienst erledigen Auftragnehmer

Im Klartext bedeutet das: Landesstraßen werden vom Land gestreut, Kreisstraßen vom Landkreis und kommunale Straßen eben von der jeweiligen Kommune. Laut Plan ist gewährleistet, dass in allen Ortschaften der Einheitsgemeinde sowohl die größeren Hauptstraßen als auch Standorte von öffentlichen Einrichtungen täglich von Eis und Schnee befreit werden. "Wenn man sich das anguckt, sieht man, dass die Anwohner in keinem Ort weiter als 50 bis 100 Meter fahren müssen, bis sie auf eine geräumte Hauptstraße kommen", so Detlef Meyer.

Bereits seit mehreren Jahren gibt Oebisfelde-Weferlingen den Winterdienst in die Hände Dritter. Mit der vergangenen Winterperiode 2013/14 lief der Vertrag aus. Die Dienstleistung wurde für den Nord- sowie den Südbereich der Einheitsgemeinde neu ausgeschrieben. Beide Aufträge gingen an den selben Dienstleister, der allerdings vertraglich gewährleisten musste, dass er auch bei starkem Schneefall oder Blitzeis die Straßen in beiden Bereichen gleichermaßen bis zum Beginn des morgendlichen Berufsverkehrs gestreut und beräumt hat.

Die Straßen, die durch die neue Regelung des Ordnungsausschusses die Priorität beim Winterdienst erhalten haben, sind in speziellen Straßenkarten festgehalten. So werden in Oebisfelde beispielsweise täglich die Fahrbahnen der Magdeburger Straße, der Stendaler Straße, der Bahnhofstraße sowie des Gewerbegebietes West freigehalten.

Alle Nebenstraßen werden zunächst einmal vernachlässigt. Die einzige Ausnahme bilden Vorkommnisse wie enorm starker Schneefall und Blitzeis. "Dann haben die innerörtlichen Sammelstraßen zwar Priorität, später werden aber auch alle anderen Straßen von Schnee und Eis befreit", sagt Detlef Meyer. Falls Probleme in einer Nebenstraße auftreten, können sich die Anwohner in jedem Fall an das Ordnungsamt wenden, das dann den Winterdienst dorthin schickt.

"Aber eine Notwendigkeit muss schon bestehen. Es gab auch in den vorigen Jahren schon Bürger, die bei der ersten Schneeflocke ihre Straße gestreut haben wollten. Das geht natürlich nicht", erklärt der Ordnungsamtschef.

Welche Einsparungen durch die Begrenzung des Winterdienstes möglich sind, wird deutlich, wenn man die vertraglich zu beräumenden Wege der Länge nach zusammenrechnet.

Während laut Detlef Meyer in den vergangenen Jahren im nördlichen Bereich der Einheitsgemeinde, also um Oebisfelde, 16,5 Kilometer an Straßen gestreut wurden, sind es jetzt 12. Im Südbereich um Weferlingen wurden bislang alle kommunalen Straßen beräumt. Dort verkürzt sich die Strecke von 28 auf voraussichtlich 4,2 Kilometer.