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Evangelische Kirchengemeinde möchte alle älteren Bürger erreichen Frühstücksrunde fördert das kulturelle Leben im Ort

Von Carina Bosse 05.06.2015, 03:19

Wer einmal hineingeschnuppert hat, der kommt immer wieder. Das monatliche Seniorenfrühstück der Weferlinger Lamberti-Kirchengemeinde ist offen für jeden und gefällt den Teilnehmern. Die Organisatoren setzen auf Abwechslung und Spaß an der Geselligkeit.

Weferlingen l Nur gedämpfte Stimmen sind aus dem Kantorat in Weferlingen zu hören. An sich ist das nichts Ungewöhnliches, denn als Begegnungs- und Treffpunkt dient das Kantorat verschiedenen Gruppen, doch eine Seniorengruppe, die sich vor allem zum Erzählen trifft und wo es dann so leise zugeht?

Schnell ist die Lösung klar: Die rund 20 Damen am Tisch sind noch beim Frühstück. Einmal im Monat nämlich lädt die evangelische Kirchengemeinde St. Lamberti zu einem geselligen Vormittag ein.

Für einen kleinen Unkostenbeitrag kann nach Herzenslust geschlemmert werden. Ursula Otto-Goetsch und ihre Helferinnen bereiten immer ein abwechslungsreiches Buffet vor, an dem sich die Teilnehmer dann nach Herzenslust und Appetit bedienen können.

Saisonal ist dieses Mal der Spargel-Erdbeer-Salat der Renner unter den frischen Sachen. Auch die Kaffeekannen machen immer wieder die Runde.

Langsam hebt sich dann auch der Lärmpegel, zur letzten Tasse Kaffee werden die neuesten Informationen ausgetauscht.

"Bei uns sitzen nicht nur die Mitglieder unserer Kirchengemeinde am Tisch", freute sich Ursula Otto-Goetsch über das aktive Leben des ökumenischen Gedankens. Darum begrüßt sie auch explizit Erna Kasparek, die in der katholischen Kirchengemeinde von Weferlingen aktiv ist. Und Anni Lehmann, die sich in der Ortsgruppe der Volkssolidarität wohl fühlt, sitzt ebenfalls mit am Tisch. Diese "Mischung" macht schließlich das gesellschaftliche Leben über Konfessionsschranken hinaus auch in der Kirche aus.

Und Anni Lehmann bekommt gleich Gelegenheit, alle am Tisch zum Frühlingsfest der Volkssolidarität am 11. Juni im Haus der Generationen und Verein einzuladen. Auch die Ortsgruppe ist offen für jeden interessierten Bürger.

Mehr Abwechslung soll für Unterhaltung sorgen

Einmal im Monat mittwochs kommen die Senioren zusammen, aber der Termin ist für Ursula Otto-Goetsch noch nicht so optimal, denn einen Abend zuvor probt schon seit Jahren die Weferlinger Kantorei in den Räumen. "Da würde ich aber schon gern mit der Vorbereitung unseres Seniorenfrühstücks beginnen", sagte die engagierte Weferlingerin.

Die Tische stellt sie immer anders, selbst die Tischdeko wird jedes Mal geändert - da gibt es im Vorfeld immer viel zu tun. Also wird überlegt, das Frühstück auf einen anderen Tag zu legen.

Um es aber auch nicht langweilig werden zu lassen, soll es vielleicht mal an einem anderen Ort angeboten werden. Der kleine Garten vor dem Kantorat bietet sich in den Sommermonaten an, vielleicht kann sogar mal gegrillt werden. Dem saisonalen Ideenreichtum sind da keine Grenzen gesetzt.

Die Frauen, deren Lärmpegel mittlerweile dem in einer spielenden Kindergartengruppe gleichkommt, sind jedenfalls dankbar für die Abwechslung. Der Gesprächsstoff geht nicht aus.

"Seit ich zum Seniorenfrühstück gehe, ist es nicht mehr so langweilig", meint schmunzelnd eine der Damen. Auch wissen sie zu schätzen, dass sie auf Wunsch den Fahrdienst von Hartmut Goetsch in Anspruch nehmen können. Er holt die Frauen zu Hause ab und bringt sie auch wieder zurück, denn für einige ist der lange Fußweg zum Kantorat bergauf und -ab schon beschwerlich.