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Ein Tulpenbaum als besondere Überraschung

23.06.2015, 18:52

Die CDU-Landtagsabgeordnete Gabriele Brakebusch hat eine Arbeitsgruppe ihrer Fraktion nach Harbke eingeladen.

Harbke (tj) l Der Besuch aus dem Landtag von Sachsen-Anhalt stieß auf große Resonanz, denn unter den Gästen waren auch Börde-Landrat Hans Walker, Graf Alexander zu Pappenheim sowie vier Vertreter aus dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt.

In der Jagdhütte der Familie Binroth erläuterte Harald Binroth von der Harbker Wald GbR die Probleme, die durch die steigenden Auflagen im Naturschutz entstehen. "Diese resultieren beispielsweise in Einnahmeausfällen, für die es keinen Ausgleich gibt. Dabei leistet die Forstwirtschaft einen großen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt im Wald, die sich seit Jahren positiv entwickelt", sagte Brakebusch.

Die Belastungen für die sinkende Zahl der Waldbesitzer im Land - diese ist von 73 000 in den 1990er Jahren auf mittlerweile 53 000 gesunken - steigen kontinuierlich, wie der Vorsitzende des Verbandes der Waldbesitzer in Sachsen-Anhalt, Franz Prinz zu Salm-Salm berichtete. Prinz Salm machte deutlich, dass die Holzwirtschaft mit 18 000 Arbeitnehmern zu den wichtigsten Branchen in Sachsen-Anhalt gehört.

"Im RuheForst Harbke stellte Andreas Binroth, von der RuheForst Harbker Wald GmbH, beim Rundgang sowohl die Möglichkeiten der alternativen Beisetzung im Harbker Wald als auch die Besonderheiten dieses wunderschönen Laubwaldes und die Ruine, welche an die gefallenen Soldaten des ersten und zweiten Weltkrieges erinnern soll, vor", berichtet Gabriele Brakebusch.

Alte Abhandlung über Baumkunde begeistert

Die Arbeitsgruppe unter dem Sprecher Bernhard Daldrup zeigte sich sehr interessiert an der einzigartigen und ältesten Abhandlung Deutschlands zur Baumkunde von Johann Philipp du Roi "Die Harbke`sche wilde Baumzucht". Damit der Besuch in Harbke ständig in Erinnerung bleibt, überraschte die Gastgeberin ihre Kollegen und die weiteren Teilnehmer mit einer Baumpflanzung im RuheForst. Es wurde ein Tulpenbaum in die Erde gebracht.

Die Gesprächsrunde wurde dann in der Orangerie im Harbker Schlosspark fortgeführt. Im Gespräch mit dem Kreisjägermeister Heinrich Schulze und dem ehrenamtlichen Jäger Werner Müller, wurden die hohe Anzahl von Wildunfällen aber auch die steigenden Wildschäden durch den Wolf und die Waschbär-Plage angesprochen. "Hier muss es zukünftig möglich sein, effizienter vorzugehen", betonte Brakebusch. Die Abgeordneten nahmen die zahlreichen Eindrücke und auch Anregungen mit nach Magdeburg. Eine Initiative zum Waldschutz ist von den Regierungsfraktionen in Planung und soll im Juli im Landtag eingebracht werden.

Bürgermeister führt zum Abschluss durch den Park

Der Bürgermeister Werner Müller führte im Anschluss noch die Gäste durch den Harbker Schlosspark und zeigte die drei wichtigsten Bäume: den etwa 250 Jahre alten Tulpenbaum, die Goethebuche und den ältesten Gingkobaum Deutschlands im Park der Gartenträume.

Zum Abschied erinnerte Gabriele Brakebusch an den Pfarrer Rudolf Ernstin, der bereits 1708 in das Harbker Kirchenbuch schrieb: "Gott Lob unser Harbke ist nicht das Größte aber auch nicht das Geringste auf der Welt."