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Durch Arbeitseinsatz der Lebenshilfe Gardelegen im Naturpark Drömling Lehrreiches Hörerlebnis im "Land der tausend Gräben"

Von Anett Roisch 13.04.2011, 06:29

Ab nächster Woche können Besucher des Drömlings auf dem Audioguide-Pfad rund um Kämkerhorst auf Ent- deckungstour gehen. Um das Hörerlebnis der besonderen Art zu verwirklichen, packten die Behinderten der Lebenshilfe "Altmark-West" Gardelegen bei einem Arbeitseinsatz mächtig mit an.

Kämkerhorst/Mannhausen. Wenn künftig mehr und mehr Menschen mit einer Art Telefon an den Ohren durch das "Land der tausend Gräben" laufen, muss man sich nicht wundern.

Zur Natur gesellt sich moderne Technik. Audioguide heißt die neueste Errungenschaft im Naturpark Drömling. Audioguide ist ein Wort aus "Audio" (lateinisch: "ich höre") und "Guide" (englisch: "Führer", im Sinne von Mu- seumsführer).

Audioguides sind Tonaufnahmen, die auf entsprechenden Geräten abgespielt werden können. Mit den Geräten können demnächst Besucher des Informationshauses in Kämkerhorst auf eigene Faust auf Tour gehen und dabei sehr viel Spannendes über bestimmte Themen erfahren. "Unsere Gäste können sich demnächst die mobilen Geräte ausleihen", sagte Sabine Wieter, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit im Naturpark. Sie zeigte das erste Schild, auf dem zu lesen ist: "Interessieren Sie sich für das Klima des Drömlings? Interessantes gibt es beim Drücken der Taste elf."

Eineinhalb Minuten lang ist der jeweilige Text, den es zu hören gibt. An anderen Stationen geht es um die Flachwasserzone und um die Nasswiesen. Spannendes wird mit Hilfe der neuen Technik zum Beispiel über das Leben der Biber und der Fledermäuse erzählt. Um den Hörerlebnispfad zu bauen, gab es am Sonnabend einen Arbeitseinsatz. Zu den entsprechenden Themen stellten behinderte Frauen und Männer der Lebenshilfe "Altmark-West" Gardelegen aus den Wohnheimen in Zienau und in Mieste unter fachlicher Anleitung der Naturparkmitarbeiter Info-Schilder auf.

Dabei kamen die tatkräftigen Gäste und die Naturschützer mächtig ins Schwitzen, denn es galt, sieben der insgesamt zwölf Pfähle samt Schilder mit einem standfesten Fundament zu versehen. "Die restlichen Schilder können wir heute noch nicht aufstellen, denn wir müssen uns noch das Einverständnis der Grundstücksbesitzer holen", sagte Sabine Wieter und ergänzte: "Noch in den kommenden Tagen werden wir alle Genehmigungen haben, damit der Pfad in der nächsten Woche fertig gestellt werden kann."

Die Behinderten haben sich nicht zum ersten Mal für den Naturschutz stark gemacht. Doch wie kam die Verbindung zwischen Lebenshilfe und Naturpark zustande? "Auf die Idee der Zusammenkunft kam ich als Freiwilligenkoordinatorin bei einer Weiterbildung. Die Lebenshilfe hat sofort ja gesagt und seitdem sind wir Partner", berichtete die Parkmitarbeiterin und versprach, dass es nach getaner Arbeit ein leckeres Mittagessen gibt.

Sonnabend wird neue Ausstellung eröffnet

Außerdem lud Sabine Wieter die tatkräftigen Freunde ein, den Pfad nach der Fertigstellung bei einer gemeinsamen Tour zu testen. Ein ähnliches Hörerlebnis mit acht Stationen soll an der Informations- stelle in Buchhorst entstehen. Auch dort wollen die fleißigen Helfer der Lebenshilfe wieder mit anpacken.

Der Hörerlebnispfad soll dann im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung im Info-Haus vorgestellt werden. Die Ausstellung wird am Sonnabend, dem 16. April, um 13 Uhr eröffnet. Alle, die beim Aufbau der Ausstellung und des Audioguide-Pfades geholfen haben, sind willkommen. Aber auch alle anderen Naturfreunde können die neue Präsentation bewundern.