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Fernsehmoderator Michael Wasian vom Engagement der Garzer schwer beeindruckt / Im Herbst soll die Kulturstätte in Betrieb gehen Havelhöfe: Viele Helfer beim Bergfest in Garz

Von Ingo Freihorst 22.04.2013, 03:20

Ein Großaufgebot an Handwerkerfahrzeugen war am Sonnabend in der Alten Kirchstraße in Garz zu sehen: Der Havelhöfe-Verein hatte zum Arbeitseinsatz geladen. Anschließend gab es noch einen "Tag der offenen Tür".

Garz l "Ich bin schwer begeistert, alle hier sind sehr motiviert und stehen hinter ihrem großen Projekt", zeigte sich MDR-Moderator Michael Wasian vom Arbeitseinsatz beeindruckt. Er war mit seinem Team vor Ort, um wie vor einiger Zeit in Kamern einen vierminütigen Beitrag zu seiner Sendereihe "Mitmachen statt meckern" zu drehen. Ausgestrahlt wird der Film bei "Sachsen-Anhalt heute" am 7. Mai um 19 Uhr.

Vereinsmitglieder, Handwerker und Sponsoren legten gemeinsam Hand auf der Baustelle an. Arno Brandt aus Kamern war mit seinem mobilen Holzspalter gekommen, die Scheite für die beiden Lehmöfen spendete er dem Verein. In der kalten Jahreszeit waren etwa sechs Kubikmeter Holz im neuen Lehmofen verfeuert worden. - Nur so konnten die Bauarbeiten in dem einstigen Stallgebäude trotz der Kälte überhaupt stattfinden, informierte Vereinsvorsitzender Joachim Klose. Darum musste zuerst der Ofen stehen.

Lehmofenbauer Jörg Finger aus Wittenmoor bei Stendal spendete für die MDR-Aktion den Lehm, mit dem die Wand neben dem Ofen verputzt wurde. In diesem großen Raum sollen später die Seminare und Workshops stattfinden. Das preußische Kappengewölbe an der Decke ist eine Rarität, welche der Verein nicht unter Rigipsplatten verbergen möchte. Doch schreibt der Brandschutz das so vor. Es gibt eine Alternative mit feuerfester Farbe, welche aber das vierfache kosten würde. Deshalb seien auch hierzu Spenden gefragt, informierte Joachim Klose die Gäste beim "Tag der offenen Tür".

Zurück zum Arbeitseinsatz. Ziel war es vor allem, die hölzerne Terrasse auf dem Hof fertigzustellen - denn der Moderator wollte auf ihr zum Abschluss Kaffee trinken. Das gelang dann den Vereinsmitgliedern unter tatkräftiger Mithilfe der Wuster Zimmerei Schulz auch. Überhaupt wurde oft Hand in Hand gearbeitet, wobei solche speziellen Arbeiten wie das Errichten der Trockenbauwände, der Treppenbau sowie die Sanitärarbeiten durch die Firma "Green Energy Systems" von André Sobanski überwiegend von den Handwerkern selbst erledigt wurden. Draußen mauerten Mitarbeiter einer Rathenower Firma die Fensteröffnungen am Giebel zu.

MDR-Moderator ist vom Projekt beeindruckt

Auch hinter dem Gebäude wurde gewerkelt: Lars Braunsdorf und Christopher Wolf gruben hier Löcher für die Spalierobstbäume. Apfel- und Birnensorten sollen hier gedeihen. Bauleiter Helmut Ehrl koordinierte die Bauarbeiten.

Neben dem großen Seminarraum werden im Erdgeschoss ein Aufenthaltsraum mit Toiletten und Küche sowie ein kleiner Seminarraum entstehen. Im Obergeschoss ist bereits das Grundgerüst für die sieben Zimmer zu sehen, hier können die künftigen Seminarteilnehmer übernachten. Das alte Stallgebäude ist sogar unterkellert und verfügt über ein Dachgeschoss, dessen Aus- bau wird aber nicht gefördert. Überhaupt sind et- liche der benötigten Teile in der Leader-Förderung nicht enthalten. Wie das komplette Inventar für die 14 Bäder sowie einem Bad für Rollstuhlfah- rer.

Auch hierzu sind also noch Spenden gefragt.

Fertig werden soll die Baustelle in drei Zügen. Im Spät-sommer soll das Erdgeschoss laut Plan mit einer besonderen Kulturveranstaltung in Betrieb genommen werden, informierte Joachim Klose. Im Herbst soll das Obergeschoss folgen. Mit den geplanten vielfältigen Seminaren sollen Einnahmen für den nötigen Eigenanteil des Vereins an den Bauarbeiten erwirtschaftet werden. Es gibt bereits etliche Anmeldungen für die "Kulturstätte Garz".

Garz besitzt einmalige Kulturlandschaft

Ein Fan des Projekts will in dieser Kulturstätte ebenfalls Seminare anbieten: Professor Siegmar Brandt von der Hochschule Anhalt. Er war im Vorjahr erstmals nach Garz gekommen und ist von dem kleinen Ort an der Havel, dem Projekt und seinen motivierten Machern sehr beeindruckt. "Die Kulturlandschaft hier ist wirklich einmalig!"