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Wasserstand im See leicht fallend / Viele Einwohner sind im Ort geblieben 50 Gebäude stehen in Kamern im Wasser

Von Andrea Schröder 18.06.2013, 03:20

Kamern l Kamern ist seit Sonntagnacht nur noch aus dem Osten über Rathenow zu erreichen. Die Menschen dort kämpfen seit Tagen darum, dass der Notdeich und die geschlossenen Lücken im Deich am See halten. 50 Gebäude stehen im Wasser.

Der Wasserstand im See fällt leicht, sagt Kamerns Bürgermeister Klaus Beck gestern auf Volksstimme-Nachfrage. Das Dorf ist abgeschnitten von einem großen Teil der Elb-Havel-Region. Es geht nur noch über Rehberg und Schollene in Richtung Osten. Die beiden Ortsteile der Gemeinde, Schönfeld und Wulkau, liegen auf der anderen Seite des Straßendurchbruchs in der Landesstraße 18. Durch diesen fließt seit vergangenen Donnerstag das Elbwasser aus Richtung Fischbeck. In Wulkau steht an der B 107 ein Schild "Kamern 100 Kilometer". In der Nacht zu Montag erfolgte dann am Rehberger Eck nach Warnau hin eine nächste Straßenschlitzung.

Viele Einwohner sind noch im Ort verblieben. Sie kämpfen um ihre Deiche. Zum einen waren die Lücken im alten Deich am See mit Sandsäcken verschlossen worden. Zum anderen wurde, nachdem das Elbwasser neben der Straßenschlitzung vorbei in Richtung Kamern floss, ein Notdeich in der Chausseestraße errichtet. Die Feuerwehrbereitschaft Salzwedel war dort seit Freitag mit im Einsatz. Sie wurde von Kameraden aus Rendsburg-Eckernförde abgelöst. Auch das THW ist vor Ort.

50 Gebäude in der Straße am See, in der Chausseestraße und zum Teil im Mühlenweg stehen im Wasser, sagt der Bürgermeister. Betroffen sind außerdem der Campingplatz, der Kiosk und der Jugendklub am See.

Am Wochenende waren weitere Sandsäcke gefüllt worden, um ausreichend Reserven an den Notdeichen zu haben. Diese müssen immer wieder verstärkt und durch Bermen gesichert werden.

Schon jetzt sagt der Bürgermeister allen fleißigen Helfern aus der Gemeinde und anderen Orten sowie den Einsatzkräften Dankeschön. Sein besonderer Dank gilt Wehrleiter Jürgen Brandt, der die Einsatzleitung übernommen hat.