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Sandauer Feuerwehr leistet beim Hochwasser 2700 Stunden / Warten auf ein Boot Alter Tanker behindert bei Einsätzen

Von Andrea Schröder 10.02.2014, 02:25

2700 Einsatzstunden, die 24 Kameraden an 16 Tagen Hochwassereinsatz geleistet haben, gehören zur Bilanz der Sandauer Feuerwehr für das Jahr 2013. Am Freitagabend wurde zur Jahreshauptversammlung im Gerätehaus zurückgeschaut und ein Ausblick für 2014 gegeben.

Sandau l Kameradinnen und Kameraden haben gemeinsam mit ehemaligen Aktiven der Sandauer Feuerwehr während der Flut große Leistungsbereitschaft gezeigt, würdigte Wehrleiter Bernd Kandner den Dauereinsatz seiner Feuerwehrmitglieder. Seinen Dank richtete er zudem an die Feuerwehrbereitschaften und Feuerwehren aus ganz Deutschland. Bis zu 500 Feuerwehrleute waren in Sandau im Einsatz, um den Kampf gegen das Hochwasser zu unterstützen. Ein Schwerpunkt war dabei die Sicherung des Umspannwerkes. Dank galt unter anderem der Feuerwehr aus Bendelin und der Gemeinde Plattenburg, die unbürokratisch mit Technik, Erfahrung und Kräften geholen hat. Der Wehrleiter hob zudem die positive und enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Stadt und den Stadträten hervor, "die man leider auf anderen Ebenen nicht mehr so oft erlebt".

Rückblickend auf das Jahr 2013 berichtete Bernd Kandner neben den 30 Einsätzen während der Hochwasserzeit von zwölf weiteren.

Dazu gehören der Lkw-Unfall am 31. Januar auf der B 107 zwischen Wulkau und Schönfeld und der Hausbrand mit einer toten Person am 24. März in Havelberg. Zum Brandanschlag auf die Bundeswehrkaserne in Havelberg am 27. Juli konnten nicht alle Kameraden ausrücken, weil das Tanklöschfahrzeug nicht einsatzbereit war. Ein Problem, das sich bei zwei weiteren Einsätzen negativ auswirkte. Das Fahrzeug ist eine Leihgabe des Landesfeuerwehrmuseums Stendal. Nach umfangreichen Reparaturarbeiten im Herbst hofft der Wehrleiter nun, dass der Tanker einsatzfähig bleibt, bis ein neues Fahrzeug gekauft ist. Geplant ist dies für 2017/18.

Kritisch merkte er auch das immer noch fehlende Boot für die Wehr an, das für 2013 angekündigt war. Das hätte beim Hochwasser und auch bei dem Unfall an der Fähre mit dem Traktor hilfreich sein können.

Verbesserung bei Ausbildung angemahnt

In Bezug auf diesen Unfall, bei dem ein Traktor am westelbischen Ufer samt Anhänger in der Elbe versank, brachte Bernd Kandner auch sein Unverständnis zum Ausdruck, dass die Sandauer Wehr nicht alarmiert worden war. In Bezug auf Technik mahnte der Feuerwehrchef auch das Fehlen von leistungsstarken Abwasserpumpen an.

Bei der Ausbildung appellierte der Wehrleiter an die Teilnahmebereitschaft, die bei einzelnen Aktiven zu wünschen übrig lasse. An 20 Ausbildungen haben durchschnittlich neun Kameraden teilgenommen - die Wehr hat 21 Aktive sowie 22 Mitglieder in Kinder- und Jugendwehr sowie in der Ehrenabteilung.

Wo es noch klemmt, hat im vergangenen Jahr eine Übung bei der Firma Velten gezeigt. Die Erfahrungen fließen in die Ausbildung 2014 ein. Für dieses Jahr erwartet der Wehrleiter zudem eine Verbesserung bei den Atemschutzgeräteträgern. Diese könne durch Kameraden, die nun 18 Jahre alt sind, und Neuaufnahmen realisiert werden.

Besonders vorbildlich in Sachen Einsatz und Ausbildung zeigten sich die beiden jungen Kameraden Christian Wulfänger und Michael Kronefeld. Für ihre hundertprozentige Erfüllung wurden sie am Freitagabend ausgezeichnet.

Verbandsbürgermeister Bernd Witt als Dienstherr der Feuerwehren im Elbe-Havel-Land und Sandaus stellvertretender Bürgermeister Silvio Wulfänger würdigten die Leistungen der Kameraden, dankten für die hohe Einsatzbereitschaft und sicherten ihnen ihre Unterstützung zu.