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Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen ist einer der "Ausgezeichneten Orte im Land der Ideen" "Kunst für Demokratie" überzeugt die Jury

Von Dieter Haase 31.03.2014, 03:19

Im bundesweiten Innovationswettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" 2013/2014 ist die Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen am Sonnabend als einer von 100 Preisträgern ausgezeichnet worden. Ihr Projekt "Kunst für Demokratie" hatte die Jury überzeugt.

Schönhausen l Zum Thema "Ideen finden Stadt" liefert das Projekt in der Kategorie Gesellschaft eine Antwort auf die Frage, wie Kunstaktionen Räume für demokratische Teilhabe eröffnen können.

1000 Bewerbungen aus ganz Deutschland

In Schönhausen versuchen Rechtsextreme immer wieder, den Park neben dem Geburtsschloss Otto von Bismarcks für Gedenkveranstaltungen zu vereinnahmen. Unter dem Motto "Kunst für Demokratie" verwandeln Bürger aus der Gemeinde und der ganzen Region bis hin nach Havelberg den Park einmal im Jahr in eine bunte Freilichtausstellung. Mit Theater, Skulpturen und Bildern treten sie für demokratische Werte ein und machen den Ort unattraktiv für Neonazis. Neben Kunstworkshops gibt es Informationsveranstaltungen. Das Projekt fördert das demokratische Bewusstsein und die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus.

Frank Heisinger von der Deutschen Bank - die Deutsche Bank ist Nationaler Förderer des Wettbewerbs "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" und seit 2006 Partner der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" - überreichte Dr. Andrea Hopp, Leiterin der Otto-von-Bismarck-Stiftung, die Auszeichnung als "Ausgezeichneter Ort 2013/2014" (Pokal und Urkunde) und betonte: ",Kunst für Demokratie` zeigt uns eindrucksvoll, dass jeder einzelne von uns jeden Tag etwas für unsere Freiheit und rechtsstaatlichen Grundlagen tun kann und muss. Wir alle sind aufgefordert, uns jeden Tag für unsere Zukunft einzusetzen."

"Eine der 100 besten Ideen 2013/2014 in Deutschland gehabt zu haben, ist uns Ansporn und Bestätigung zugleich", kommentierte Dr. Andrea Hopp die Ehrung.

"Gerade nach der schweren Flutkatastrophe des letzten Jahres ist die Würdigung, ein ,Ausgezeichneter Ort` zu sein, eine Botschaft, die Schönhausen und der ganzen Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land Mut machen sollte: Sie bestärkt alle, die sich von Stendal bis Havelberg am Projekt beteiligt haben, darin, auf dem richtigen, einem zukunftsweisenden Weg zu sein und in diesem Sinne Weichen für die Gemeinde von morgen zu stellen."

Für den Innovationswettbewerb 2013/2014 sind bei der Jury insgesamt rund 1000 Bewerbungen aus ganz Deutschland eingegangen. Die Experten - Wissenschaftler, Wirtschaftsmanager, Journalisten und Politiker - wählten daraus gemeinsam mit einem vierköpfigen Fachbeirat die 100 Preisträger aus, darunter auch das Projekt "Kunst für Demokratie".

Im Land Sachsen-Anhalt ist die Ehrung als "Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen" in diesem Jahr übrigens nur zweimal vergeben worden. Neben der Otto-von-Bismarck-Stiftung in Schönhausen ging ein solcher Preis noch an die "Künstlerstadt Kalbe" in Kalbe (Milde).

Kleine Ausstellung im Bürgerzentrum

Dass die Auszeichnung am Sonnabend im Bürgerzentrum und nicht im Park stattfand, hatte seine Gründe: Der Park ist aufgrund der immensen Hochwasserschäden noch komplett gesperrt. Und im Bürgerzentrum wurde im Rahmen von "Kunst für Demokratie" eine kleine Ausstellung eröffnet. Kleine Knetfiguren in Vitrinen symbolisieren in dieser die Bedeutung heutiger Familienbande.