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Fünf Wehren trainieren mit 58 Aktiven auf dem Flugplatz für den Ernstfall / Sechs Opfer müssen gerettet werden Übung: Flugzeugunglück bei Scharlibbe

Von Ingo Freihorst 11.05.2015, 03:28

Aus der ganzen Umgebung eilten Feuerwehren am Sonnabendvormittag zum Flugplatz nach Scharlibbe. Zwei Flieger waren zusammengestoßen - allerdings war es nur eine Übung.

Scharlibbe l Laut dem von Verbandsgemeindewehrleiter Karl-Heinz Pick aus Schönhausen entworfenen Szenario für die Übung sind zwei Flugzeuge auf dem Platz nahe Scharlibbe bei Start beziehungsweise Landung zusammengestoßen, weshalb der nahe Wald ebenfalls Feuer gefangen hat. Auch der Hangar ist verqualmt, hier werden zwei Personen vermisst.

Alarmiert werden gegen 9.45 Uhr die Wehren aus Scharlibbe, Klietz, Neuermark-Lübars, Schönfeld und Sandau. Die Klietzer rücken mit allen vier Fahrzeugen - darunter ihrem neuen Löschfahrzeug - an, Sandau und Scharlibbe mit je zweien. Insgesamt 58 Aktive eilen zum Ort des Geschehens, unterstützt werden sie von drei Mitgliedern der Johanniter-Unfallhilfe (JUH). Neben dem Gemeindewehrleiter achten Gruppenführer aus Fischbeck und Klietz auf die Handlungen der Einsatzkräfte.

Die Scharlibber müssen als erstes die Wasserversorgung aus dem Löschteich des Flugplatzes sicherstellen. Die Aktiven aus Klietz und Neuermark-Lübars eilen zum Trübengraben, um dort ihre Pumpen in Stellung zu bringen. Auch der W50-Tanker aus Sandau holt sein Löschwasser aus dem Graben. Am Wald stehen etliche Trupps mit Strahlrohren, um die "Flammen" niederzukämpfen.

Zwei Vermisste im verqualmten Hangar

Am verqualmten Hangar machen sich die Klietzer Enrico Dörfer und David Rateitschak als erster Angrifftrupp auf den Weg, zwei Personen werden in der Halle vermisst. Draußen stoppt Zugführer Thomas Vietz- ke die Zeit, um die beiden Atemschutzgeräteträger über Funk zurückzubeordern, ehe deren Luftvorrat erschöpft ist. Zudem steht ein Reservetrupp für den Notfall bereit.

"Hilfe, Hilfe!" schallt es aus einem der beiden verunglückten Flieger, weshalb auch dort geholfen werden muss. Mutter und Kind sind verletzt, müssen von den Aktiven mit Tragen zum Verwundeten-Sammelplatz gebracht werden. Hier weist JUH-Sanitäter Jürgen Schüler die Helfer ein, unterstützt wird er vom Rettungssanitäter Ronny Roch.

Ein Stück abseits steht eine zweite "verunglückte" Maschine, auch hier findet sich noch eine Verletzte. Das Sandauer Tragkraftspritzenfahrzeug löscht dessen "Brand". Ein weiteres Opfer wird neben dem Hangar gefunden, es war aus dem Flieger gestürzt.

Enrico Walther aus Schönfeld hält bei dem Verletzten die Infusionsflasche, während daneben die Schönfelder Feuerwehrfrau Annette Kuhrts zusammen mit dem JUH-Rettungsassistenten Jürgen Schüler einem kleinen Jungen den Arm verbindet. Am Ende kommen an der Sammelstelle neben dem Rettungswagen sechs Verletzte zusammen.

Wie zeitnah doch Fiktion und Realität beieinander liegen: Kurz nach der Übung stürzt im spanischen Sevilla ein neuer Militärtransporter bei einem Testflug ab.