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  7. Jeetze und Tangelnscher Bach sollen Meerforelle wieder Heimat bieten

Helfer setzten gestern im Rahmen des Wanderfischprogrammes zum zweiten Mal 30000 Jungtiere in die Gewässer ein Jeetze und Tangelnscher Bach sollen Meerforelle wieder Heimat bieten

Von Walter Mogk 23.04.2013, 03:15

Beetzendorf l Die Meerforelle soll in der Jeetze und im Tangelnschen Bach in den nächsten Jahren wieder heimisch werden. Im Rahmen des seit 2009 laufenden Wanderfischprogrammes Sachsen-Anhalt wurden deshalb gestern 30000 der Tiere in die Gewässer bei Beetzendorf, Neumühle, Jeeben und Mellin sowie in die Salzwedeler Dumme eingesetzt. Helfer mehrerer Angelvereine der Region brachten die winzigen Brütlinge, die per Transporter aus Schleswig-Holstein angeliefert wurden, vorsichtig in das neun Grad Celsius kalte Wasser.

"Letztes Jahr haben wir zum ersten Mal einen Besatz ausgesetzt, das hat gut geklappt", erläuterte Biologe Ingo Borkmann vom Institut für Binnenfischerei in Potsdam-Sacrow. Die Fische wachsen in den Fließgewässern auf und treten nach einigen Jahren ihre lange Wanderung in Richtung Nordsee an. Tagesstrecken von bis zu 40 Kilometern sind keine Seltenheit. Zum Laichen kommen viele von ihnen zurück in Jeetze, Dumme und Tangelnschen Bach. "Ziel ist, dass sich die Population hier wieder selbst trägt", so Borkmann.

Durch von Menschen geschaffene künstliche Hindernisse wie Staue wurde die natürliche Wanderung der Meerforelle in den vergangenen Jahrzehnten unterbunden, so dass das Tier in den meisten Fließgewässern ausstarb. Inzwischen ist die Durchlässigkeit durch den Einbau von Fischtreppen oder das Anlegen von Umgehungsgewässern weitgehend wieder gegeben, so dass ein Neuanfang gewagt werden kann.

"Wichtig ist, die Fische in flache Bereiche mit Steinen, Pflanzen oder Totholz auszusetzen, wo sie sich auch verstecken können", gab Steffen Zahn vom Potsdamer Institut den 14 Helfern gestern als Tipp mit auf den Weg. Denn schließlich sollen sie nicht gleich ihren natürlichen Feinden wie Barsch und Aal über den Weg schwimmen.