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Jägerschaften, Jagdverband und ÖSA übergaben Sponsorengelder / Auswertung nach drei Jahren 1152 Reflektoren gegen Wildunfälle

Von Walter Mogk 27.06.2014, 03:21

Um die Zahl der Wildunfälle im Altmarkkreis weiter zu senken, sollen demnächst mehr als 1000 zusätzliche Wildwarnreflektoren an besonders gefährdeten Straßenabschnitten angebracht werden. Möglich machen dies Sponsorengelder, die gestern in Beetzendorf übergeben wurden.

Beetzendorf/Hohentramm l Sie können Wildunfälle zwar nicht wirklich verhindern und sind schon gar kein Freibrief zum Rasen, doch sie signalisieren dem Wild durch ihre Reflexfolie Gefahr und halten es in vielen Fällen vom Wechsel über die Straße ab: die blauen Warnreflektoren, die an einigen Fahrbahnabschnitten im Altmarkkreis bereits zu finden sind. Jetzt sollen 1152 weitere hinzukommen. Für den Ankauf stellten die Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt (ÖSA) 2000 Euro und die Jägerschaften Gardelegen, Klötze und Salzwedel sowie der Landesjagdverband jeweils 1000 Euro zur Verfügung.

Bei der Spendenübergabe gestern in Beetzendorf wies Frank Fritzsche, Vorsitzender der Jägerschaft Klötze, darauf hin, dass man sich in der Arbeitsgruppe Wildunfälle des Altmarkkreises gemeinsam das Ziel gesetzt habe, die Zahl der Zusammenstöße mit Wild zu verringern. Dazu dienten auch die Dreibeine, die im Frühjahr zwischen Klötze und Schwiesau an jenen Stellen aufgestellt wurden, wo Wildunfälle passiert sind. Ob der Einsatz der Reflektoren an den ausgesuchten Abschnitten (siehe Infokasten) die Unfallzahlen gesenkt hat, wolle man nach drei Jahren überprüfen.

Polizeihauptkommissar André Kriegbaum, der für die Verkehrspolizei an der Übergabe teilnahm, wies darauf hin, dass jeder dritte Verkehrsunfall im Altmarkkreis einer mit Wild ist. In diesem Jahr habe es bereits 470 Zusammenstöße gegeben, bei denen sieben Menschen verletzt wurden. "Immerhin sind es 90 weniger als zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das lässt vorsichtig hoffen", so Kriegbaum. Jede Maßnahme, die die Zahlen weiter senke, sei zu begrüßen. Allerdings dürfe der Faktor Mensch nicht außen vor gelassen werden. "Wenn ich an den gefährlichen Stellen statt mit 100 mit 80 Sachen fahre, reicht der Bremsweg, um vor einem Reh, das 60 Meter vor mir über die Straße rennt, zum Stehen zu kommen", rechnete er vor.

Auch Landrat Michael Ziche begrüßte die Aktion, die allen nütze - dem Autofahrer, dem Wild, den Jägern und auch den Versicherungen. Der Altmarkkreis sei aufgrund seiner großen Fläche, die zu 30 Prozent aus Wald bestehe und zu 60 Prozent landwirtschaftlich genutzt werde sowie den allein 1000 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen und einer sehr hohen Pendlerquote besonders vom Problem der Wildunfälle betroffen.

Die ersten der neuen Reflektoren wurden gestern zwischen Hohentramm und Apenburg angeschraubt. Hier gab es allein im vergangenen Jahr 15 Wildunfälle.