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Adolph Frank, Begründer der Kali-Industrie, starb am 30. Mai 2016 vor 100 Jahren/Nachfahren aus New York City haben sich angekündigt Stadt Klötze will ihren großen Sohn ehren

Von Siegmar Riedel 25.04.2015, 03:25

Klötze l Nur wenige kennen ihn und dennoch ist er einer der bedeutendsten Klötzer: Adolph Frank ist 1834 in Klötze geboren worden. Sein Vater, der jüdische Kaufmann Salomon Philipp Frank, betrieb hier einen Gemischtwarenhandel. Adolph Frank war ein deutscher Chemiker. Ende der 1850er Jahre erkannte er die Bedeutung von Kalisalz als Dünger und errichtete 1861 in Staßfurt die erste Kalifabrik. Frank gilt als Begründer der Kali- und Celluloseindustrie in Deutschland. Die Braunfärbung der Bierflasche, um den Inhalt vor der Einwirkung von Licht zu schützen, geht ebenfalls auf ihn zurück. Auch forschte er zusammen mit Carl Linde an der Gewinnung von Wasserstoff für die Luftschifffahrt. Er ist der Namensgeber des Dr.-Frank-Gymnasium Staßfurt (Quelle: Wikipedia).

Adolph Frank starb am 30. Mai 1916 in Charlottenburg. Aus diesem Anlass will die Stadt ihren großen Sohn besonders ehren. Bei einem Abstimmungsgespräch am Mittwoch im Rathaus sind dafür die Vorhaben abgesteckt worden.

"Wir haben die Rahmenbedingungen abgestimmt", berichtete Bürgermeister Matthias Mann im Volksstimme-Gespräch. "Schade, dass nicht alle Eingeladenen dabei waren." Die Stadt hatte bereits Kontakt mit dem Bezirksbürgermeister von Charlottenburg, wo Adolph Frank begraben ist, aufgenommen. Auch mit Annette Stover und Richard Feiner, zwei Blutsverwandten von Frank aus New York City, gibt es Schriftverkehr. "Sie haben sich gefreut, dass wir sie ausfindig gemacht haben", informierte Matthias Mann. "Sie sind sehr unkompliziert." Beide waren 1991 schon einmal in Klötze und haben großes Interesse daran, auch an der Ehrung im kommenden Jahr in der Stadt teilzunehmen. Da der Todestag am 30. Mai 2016 ein Montag ist, wird die Ehrung für Sonnabend oder Sonntag davor vorbereitet.

Viele Recherchen hatte der Ristedter Pfarrer in Ruhe Klaus Pacholik übernommen. Noch vor der Sommerpause werden Vertreter der Stadt nach Charlottenburg fahren, um Details zu besprechen. "Denn auch seine letzte Ruhestätte soll in die Ehrung mit eingebunden werden", kündigte Matthias Mann an. Vorgesehen ist, dort einen Kranz niederzulegen oder eine Stele an Franks Haus aufzustellen.

Bei dem Gespräch im Rathaus mit dabei waren am Mittwoch unter anderen Uwe Harms von der CDU, Stadtratschef Klaus Ewertowski, Klaus Pacholik, Wolfgang Mosel für die Linken und Vertreter der Gartenakademie. "Es fehlten die SPD und die UWG", sagte Matthias Mann. Eigentlich sollten auch die Schulen mit einbezogen werden, doch auch sie schickten keinen Vertreter.