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Der Drömling soll im Fokus stehen

Von Markus Schulze 22.07.2015, 19:32

Der Kulturklub Drömling möchte im Verbund mit vielen Helfern ein Drömlingsfest auf die Beine stellen.

Kunrau l Auch nach Abschluss des Tourismus- und Vermarktungskonzeptes für den Drömling besteht die Arbeitsgruppe (AG) Drömlingsfest weiter. Auf Betreiben des Kulturklubs Drömling (KKD) hat am Dienstagabend im Kunrauer Schloss ein Treffen zu diesem Thema stattgefunden.

Vorsitzender René Schneider hatte sich im Vorfeld mit seinem Vorstand bereits Gedanken gemacht und eine Konzeption für das Drömlingsfest erstellt. Demnach soll es sich hierbei um ein öffentliches Fest für die Bevölkerung des Drömlings und natürlich auch auswärtige Gäste handeln. Vor allem hiesigen Vereinen, Künstlern und Gewerbetreibenden soll die Gelegenheit gegeben werden, ihr Können beziehungsweise die Spezialitäten, Traditionen und Besonderheiten der Region einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Ziel ist es, den Bekanntheitsgrad des Drömlings zu erhöhen und den Zusammenhalt - auch grenzübergreifend - zu stärken. Schneider betonte, dass das Drömlingsfest keinesfalls in einem bestimmten Dorf fest verankert, sondern immer an einem anderen Ort stattfinden soll, entweder jährlich oder in einem Zwei-Jahres-Rhythmus, und zwar möglichst zwischen April und Juni, ein ganzes Wochenende lang.

Auch über die Größenordnung der Festivität hatte Schneider schon Überlegungen angestellt. Das kleinste Konzept sieht demnach eine Besucherzahl von 500 bis 800 vor, das mittlere Konzept zwischen 3000 und 5000 und das größte Konzept hätte mit über 10 000 Besuchern Festival-Charakter.

Kosten betragen schätzungsweise 30 000 Euro

"Das mittlere Konzept ist unser Favorit", erklärte Schneider. Die Kosten dafür bezifferte er auf etwa 30 000 Euro. Weil kein Eintritt verlangt werden soll, müsste die Finanzierung aus Standgeldern, Sponsoren und öffentlichen Mitteln erfolgen. Der KKD-Vorsitzende machte deutlich: "Bisher ist das nicht mehr als eine Idee."

Gerd Warnecke aus Calvörde befand die Idee eines Drömlingsfestes generell für gut, machte sich aber Sorgen um die Kosten, zumal keine Kommune mal eben ein paar tausend Euro über habe.

Kritik bekam Schneider allerdings aus den eigenen Reihen. So monierte KKD-Mitglied Elke Dettmer, dass das Drömlingsfest "für uns eine Nummer zu groß" sei. Mit den Kultursonntagen habe man genug zu tun. Außerdem, so erinnerte Dettmer, stehe als Nächstes die Sanierung des Schlosskellers auf der Vorhabenliste des KKD. "Das wächst uns alles über den Kopf. Wir dürfen unsere Mitglieder nicht verheizen, sonst gibt es Austritte", befürchtete Dettmer.

Schneider beruhigte: "Klar, wir brauchen viele Mitstreiter. Alleine kann der Kulturklub ein Drömlingsfest nicht bewerkstelligen. Da müssen alle mitziehen."

Lieber gleich groß anfangen

Klaus Gerike aus Buchhorst konnte sich mit der Idee eines Drömlingsfestes ebenfalls anfreunden und schlug als erste Station Kunrau vor. "Hier sind die Voraussetzungen optimal". Er bat zu berücksichtigen, dass der Termin reiflich überdacht werden müsse, damit es keine Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen gibt. Gleichwohl mahnte er, "zunächst mal klein anzufangen und dann aus möglichen Fehlern zu lernen".

Dem stimmte Gerd Warnecke zu. Andererseits erkannte er, dass die Erwartungshaltung an ein Drömlingsfest wohl riesig sein würde.

René Schneider meinte zu seinen Vorrednern: "Wenn man das zu klein macht, dann kommen keine Händler, weil es sich für die nicht lohnt." Und: "Um aus etwas Kleinem dann etwas Großes zu machen, würde man zehn bis 20 Jahre brauchen." Dann lieber gleich in die Vollen.

Andreas Finger aus Dannefeld schlug vor, das Programm des Drömlingsfestes breit gefächert zu gestalten, etwa mit Musik, Vorträgen, Informationen und auch Beiträgen in plattdeutscher Sprache.

Mitarbeiter Detlef Bade signalisierte, dass die Naturparkverwaltung einem Drömlingsfest positiv gegenüber stehen würde, gab aber zu bedenken, dass das Konzept, wolle man zeitnah ein Drömlingsfest ausrichten, schon im Herbst fertig sein müsste und dass dies eine Menge Arbeit mit sich brächte.

Schneider entgegnete, "dass wir uns nicht zu viel Stress machen sollten. Es gibt keinen Druck, schon 2016 was zu machen. Für die Vorbereitung brauchen wir mindestens ein Jahr."

Martin Zenk vom Landkreis Gifhorn freute sich darüber, dass auch der westliche Teil des Drömlings einbezogen werden soll und zeigte sich optimistisch, dass aus dem Traum von einem Drömlingsfest durchaus Wirklichkeit werden könnte; zumindest, wenn die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werde. Er empfahl zudem, auch Verbindungen nach Wolfsburg zu knüpfen.

Gerd Warnecke stellte abschließend klar, dass es für die Planung eines Drömlingsfestes eine "treibende Kraft" erfordere. Im Blick hatte er den KKD. Ähnlich äußerte sich Peter Schorlemmer, der in Vertretung von Silke Wolf - Bürgermeisterin von Oebisfelde/Weferlingen - gekommen war. "Einer muss sich vor den Karren spannen. Sonst verläuft das schnell wieder im Sande."

Nach etwa einer Stunde war die Diskussion beendet. René Schneider riet, alles Gehörte "erstmal sacken zu lassen", weitere Kontakte zu knüpfen und im September ein zweites Treffen zu arrangieren. "Mal sehen, wie weit wir bis dahin sind."