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Jugendtreff in Weferlingen aufbauen

Von Harald Schulz 20.08.2015, 18:46

Die Mitarbeiter der städtischen Jugendpflege Oebisfelde wollen eine Jugendbegegnungsstätte in Weferlingen etablieren.

Oebisfelde l Noch kommen nur wenige Jugendliche nach der Sommerpause in den Oebisfelder Treffpunkt in der Klötzer Straße. "Das ist normal", meint Michael Herzog. "Dieser kurze Leerlauf ermöglicht uns aber, dass wir unsere Projekte für die restlichen Monate des Jahres voranbringen." Und das sind nicht wenige, wie er und Nicole Lange im Gespräch mit der Volksstimme berichten.

Aus Fehlverhalten sollen andere Jugendliche lernen

Der Jugendtreff ist so etwas wie ein sozialer Schmelztiegel in Oebisfelde. Hierher kommen zumeist Jugendliche, die andere als Problemkinder bezeichnen würden. Nicht so das Duo der Jugendpflege. "Es ist schon eine Schweinerei, dass uns im Juli die Jugendtreffkasse gestohlen wurde. Doch wir wissen ziemlich genau, wer sich, wann und wo im Haus aufgehalten hat. Deshalb geben wir dem Klauer auch die Chance, alles wieder zurechtzurücken - ohne Anzeige", sagt ein darüber übelgelaunter Michael Herzog.

Doch aus solch einem Verhalten können andere lernen. Und das ist das Ziel von Herzog und Lange. Gemeinsame Jugendförderung durch Mitwirken und Mitgestalten. Deshalb beabsichtigen sie, möglichst viele geeignete Jugendliche für den Erwerb der Jugendleitercard (Juleica) zu motivieren.

Häufig als Feuerwehr für Jugendkubs einspringen

Solch eine Juleica-Fachkraft soll schon bald für den Breitenroder Jugendtreff ausgebildet sein. "Dass auf den Dörfern die Schlüsselgewalt über Jugendklubs bei Jugendlichen liegt, das hat zahlreiche Vorteile.Doch nicht immer funktioniert dieses Angebot der Selbstverwaltung. Und dann ist der Ärger im Dorf über ,die Jugend´ schnell groß", meint Herzog, der mit Lange die Jugendklubs in Lockstedt, Rätzlingen und Breitenrode unterstützt. "Wir müssen dann dort häufig Feuerwehr spielen, wobei der Hintergrund ein durchaus ernster ist", heißt es von Herzog.

Solch ein gewichtiger Feuerwehreinsatz steht nun den beiden Jugendarbeitern bevor. Stadtratsmitglied und Ortsbürgermeister des Fleckens Weferlingen, Hans-Werner Kraul, hat Kontakt zu den beiden Oebisfeldern Kennern von Jugendarbeit aufgenommen, um zu erreichen, dass zukünftig in dem Flecken ein Jugendtreff etabliert wird. "Das ist ein Neuanfang. Wir müssen von der Bestandsaufnahme, über die Kontakte zu interessierten Jugendlichen und die Suche nach entsprechenden Räumlichkeiten einen Masterplan aufstellen. Und der muss dann politisch mehrheitlich gewollt und unterstützt werden. Allein ist diese Aufgabe von uns nicht zu stemmen", beschreibt Herzog diese neue Herausforderung. Diese Aufgabe kommt bei den beiden Kräften oben drauf. Allein im Oebisfelder Treff werden sich in den kommenden Wochen die Räume füllen. Denn Treffpunkte in der Stadt bei schlechtem Wetter sind so gut wie nicht vorhanden. "Wir rechnen ab dem Herbst mit täglich um die 20 Jugendlichen, die ihre Freizeit bei uns verleben", schätzt Nicole Lange. Das nächste Projekt im September ist ein Workshop in der Autostadt. Dort kann ein Motor in die Einzelteile zerlegt werden.