In Ahlum sind die Teufel los

Ahlum l Aus Halle angereist kamen Kerstin und Uwe Hajny mit ihrem roten Ford Sierra MK2. Passend zum Lack hatte sich die Autoliebhaberin ein rotes Kleid angezogen. Jedes Detail musste für die Ford-Fans am Wochenende stimmen, um ihr bestes Stück am Ahlumer See beim vierten Ford-Treffen perfekt in Szene zu setzen.

Seit 1996 nennt Uwe Hajny das Auto sein Eigen. "Ich musste den Sierra unbedingt haben." Das Auto und den Ford-Fan verbindet nämlich eine Besonderheit. "Am 9. November 1990 ist der Sierra vom Band gelaufen und ich habe auch an diesem Tag Geburtstag", sagt Uwe Hajny.

Antonia Wenderoth aus Eichsfeld entschloss sich spontan, zum Ford-Treffen zu fahren und ließ ihren Ford Escort MK7 von der Jury bewerten: "Eigentlich gehört das Auto meinem Freund, aber der muss arbeiten", bedauerte die 28-Jährige. "Ich habe mir einfach die Schlüssel geschnappt und bin nach Ahlum gefahren." Schließlich sei ihr Freund so stolz auf den Escort, weil er viel Arbeit hineingesteckt habe. "Über einen kleinen Pokal würde er sich riesig freuen." Die Eichsfelderin hoffte auf eine gute Bewertung, um ihrem Liebsten eine Überraschung zu bereiten. "Mal sehen, was die Herren der Schöpfung zum Auto sagen." Damit meinte sie die Augen der Jury. Denn denen entging nichts.

Bewertet wurden unter anderem der Lack, der Innenraum und die Verarbeitung. "Es gibt Umbauten, die sind nicht TÜV-konform", sagte Oliver Rettig, Organisator vom Verein Ford Devils Altmark. Dafür gebe es Punktabzüge. "Das Konzept vom Auto muss stimmen." Beispielsweise wirke ein rotes Auto mit gelber Innenausstattung nicht so toll.

Verein feiert 15-jähriges Bestehen

Über die Besucherzahlen konnte sich Oliver Rettig am Wochenende freuen. "Der Platz ist so voll, dass wir kaum noch Kapazitäten haben." Mit 100 Autos habe das erste Treffen in Ahlum angefangen, erinnerte sich der Organisator. Am Ahlumer See sei es das vierte Mal, dass Ford-Freunde aus ganz Deutschland zusammen kommen. "Zum ersten Mal haben wir in Kuhfelde zum Ford-Treffen geladen." 2011 feierten die Ford Devils Altmark ihr zehnjähriges Bestehen und verbanden die Feier mit einem Autotreffen. Am Wochenende feierte der Verein sein 15-jähriges Jubiläum.

Damals gab es den Club Ford Team Altmark, der habe sich aber Ende der 1990er Jahre aufgelöst. "Ein paar Mitglieder haben weitergemacht." Daraus entstand der Club Ford Devils Altmark, der 2013 als Verein angemeldet wurde.

"Das Wetter ist topp und der Platz auch. Wir haben alles richtig gemacht", freute sich Oliver Rettig. "Vor ein paar Tagen stand das Gelände durch den Regen noch unter Wasser."

Auf dem Programm stand am Sonnabend nicht nur die Autobewertung, sondern auch eine Reihe von Spielen für Kinder und Erwachsene. Die Autofreunde konnten sich unter anderem an der Wasserbombenschleuder messen. Mit Wasser gefüllte Luftballons mussten zielgenau auf Markierungen katapultiert werden. Paintball und Kinderschminken sorgten für Unterhaltung. Am Sonntag gab es dann die begehrten Pokale, unter anderem für die am besten bewerteten Autos oder die weiteste Anreise.

Am Sonnabend um 19 Uhr lud der Verein zur Clubvorstellung in das Festzelt. Dort erfolgte die Übergabe eines Präsentes an die freiwilligen Helfer, die bei den Aufräumarbeiten nach dem Brand des Clubheims der Devils in Beetzendorf mitgeholfen hatten. "Als Überraschung bekommen alle Helfer ein Handtuch überreicht - als symbolisches Dankeschön für den Schweiß, den sie damals gelassen hatten."

Die Ford-Fans ließen den Abend mit Musik und Tanz im Festzelt ausklingen und freuen sich schon auf den nächsten Sommer, wenn die Devils wieder nach Ahlum laden. Informationen zum Ford-Treffen gibt es unter www.ford-devils-altmark.de