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Umbau des Wasserwerkes in Klötze geht voran / Erneute Abstellaktion bei Schuldnern im April/Mai: 36 säumige Zahler sitzen derzeit auf dem Trockenen

Von Siegmar Riedel 14.05.2011, 06:28

Der Klötzer Wasserverband macht Druck: Um Außenstände bei Kunden einzutreiben, die ihre Rechnungen nicht bezahlen, sind deren Anschlüsse abgestellt worden. Darüber informierte Birgit Tüngler, Geschäftsführerin des Verbandes, während der Sitzung am Donnerstagabend.

Klötze. Die Jahresverbrauchsabrechnung 2010 für Kunden des Klötzer Wasserverbandes ist abgeschlossen. "10500 Euro sind noch offen", berichtete Geschäftsführerin Birgit Tüngler, während der Verbandsversammlung im Braunschweiger Hof. Alle säumigen Zahler seien zuvor zweimal angemahnt worden.

Insgesamt sitzt der Verband damit auf offenen Rechnungen in Höhe von 66664 Euro. Hinzu kommen 40923 Euro für Nebenleistungen wie Hausanschlüsse, die noch nicht bezahlt worden sind, rechnete Birgit Tüngler vor. Allerdings bestünden teilweise Stundungsverträge, weshalb sie davon aus-gehe, dass das Geld noch gezahlt werde. Birgit Tüngler: "Die Abstellaktion zeigt Wirkung."

Die Geschäftsführerin informierte zudem, dass seit Beginn des Monats die Verregnung von Klarwasser auf den Feldern wieder begonnen wurde - wegen der anhaltenden Trockenheit vorzeitig.

Die Versorgung der Verbandskunden mit Trinkwasser ist laut Birgit Tüngler in den vergangenen Wochen problemlos verlaufen. Bis auf Ausnahmen, zeigte sich während der Sitzung. Stefan Benz aus Klötze hatte eine Plastikflasche mitgebracht, die, wie das Etikett verriet, eine dunkelbraune Flüssigkeit enthielt. Doch das war keine Cola, sondern Wasser, das bei Familie Benz aus dem Wasserhahn lief. Die Mitarbeiter des Verbands zeigten sich erstaunt und sagten zu, sich um die Angelegenheit zu kümmern. "Das kann nur mit dem Umbau des Wasserwerks zusammenhängen. Wir hatten einen Filterdurchbruch", vermutete Birgit Tüngler.

Zweite Filterstufe wird modernisiert

Ansonsten liegt der Umbau des Wasserwerks im Zeitplan. Die erste Filterstufe ist erneuert und in Betrieb genommen worden, auch die Steuerung arbeitet. Teilweise mussten für die Inbetriebnahme der modernisierten Anlage Veränderungen vorgenommen werden, die erst während des Umbaus sichtbar wurden. Derzeit werden noch die Voraussetzungen für den Anschluss eines Notstromaggregats geschaffen. Für die Modernisierung vom Netz genommen ist jetzt die zweite Filterstufe.

Vor der Fertigstellung stehen die Arbeiten in der Klötzer Friedensstraße. An vier Stellen musste dort der Schmutzwasserkanal saniert werden, fehlende Hausanschlüsse sind in der Nachrüstung.

Auch in der Beetzendorfer Lindenstraße werden die Hausanschlüsse derzeit installiert.

Wegen der Erneuerung des Kanalnetzes sind die Darnebecker inzwischen bei einer Versammlung informiert worden. Für den Anschluss des Dorfes sind noch rund 1000 Meter Leitung in den Boden zu bringen.

Eingetroffen ist in dieser Woche der Fördermittelbescheid für den Kanalnetzbau in Stöckheim mit Überleitung nach Ahlum. "Jetzt erfolgt die Ausschreibung der Arbeiten", erläuterte Birgit Tüngler. Sie rechnet mit dem Baubeginn für August, was keine zeitlichen Probleme bereiten würde, da die Fördermittel bis Juli des nächsten Jahres bewilligt seien.

Knappes Einverständnis für Zusatzinvestition

Das Einverständnis der Vertreter in der Versammlung wollte die Geschäftsführerin für nicht geplante Investitionen im Zichtauer Weg und im Wohngebiet Hegefeld in Klötze einholen. Grund dafür ist die dortige Straßensanierung mit Wegeausbau, die dem Verband nicht angemeldet war. Deshalb ist erst im Frühjahr der Zustand des Abwasserkanals mit einer Kamerabefahrung festgestellt worden. Ergebnis: "Der Kanal muss saniert werden, ist aber funktionstüchtig", sagte Birgit Tüngler. Risse und abgeplatzte Stellen seien zu sehen gewesen. Es gebe aber Kanäle in viel schlechterem Zustand. Um Geld zu sparen (Der Neubau würde rund 150000 Euro kosten.) soll eine Inlinersanierung zum Einsatz kommen. Dabei wird ein flexibler Kunststoffschlauch in den Kanal eingezogen. Kosten: rund 77000 Euro. Die Verbandsvertreter stimmten dem Vorschlag nur mit knapper Mehrheit zu.