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Räte müssen erst Satzung beschließen, bevor Ortseingangsschilder neu beschriftet werden können Geduldsspiel um den Stadt-Titel

Von Sabrina Trieger 03.12.2014, 02:15

Obwohl den Anträgen um die "Wiederbelebung" der Stadt-Bezeichnung aus Seehausen und Wanzleben bereits grünes Behörden-Licht bescheinigt wurde, hängt die Titel-Rückgewinnung nun an der nächsten Formalie: Ohne neue Hauptsatzung kein Stadt-Titel. Die steht jedoch frühestens erst im Februar im Stadtrat zur Debatte.

Seehausen/Wanzleben l Über die behördliche Genehmigung, dass Seehausen und Wanzleben ihre "Stadt"-Bezeichnung im Ortschaftstitel wieder tragen dürfen, zeigt sich Seehausen Ortschef Eckhard Jockisch sichtlich zufrieden.

Dass beiden Orten mit dem Eintritt in die Stadt Wanzleben - Börde vor vier Jahren die Bezeichnung "Stadt" gestrichen worden war, und der Wanzleber Ortsteil "Stadt Frankfurt" hingegen seine Kennung behalten durfte, hatte nicht nur ihn als Ortsbürgermeister auf die Palme gebracht. Das absurde Stadt-Titel-Streichkonzert traf auch bei den Bürgern auf jede Menge Unverständnis.

Mit der Kehrtwende des Landes, dass die im Zuge der Gebietsreform "geschluckten" Ex-Städte ihre einstige "Stadt"-Bezeichnung zurückfordern können, hofft Eckhard Jockisch nun endlich auf neue Ortseingangsschilder, "auf denen dann wieder ,Stadt Seehausen` stehen soll", sagt er. Doch ab hier muss sich der 71-Jährige wohl in Geduld üben. "Bevor der Stadtrat nicht die neue Hauptsatzung, in der beide Ortschaften wieder als Stadt aufgeführt und bezeichnet werden, beschlossen hat, können wir keine neue Schilder beim Straßenverkehrsamt in Auftrag geben", erklärt Ordnungsamtsleiterin Sylvia Dammering den Umstand.

Ein Beschluss über die neue Satzung wird frühestens für Februar erwartet. Da der Wanzleber Stadtrat bereits im Vorfeld die Stadt-Titel-Anträge aus beiden Ortschaften per Beschluss mitgetragen hatte, dürfte das allerdings reine Formsache sein.

"Sobald wir die beschlossene Satzung in den Händen halten, lösen wir den Schilderauftrag aus", versicherte die Ordnungsamtsleiterin. Um Kosten zu sparen, könne sie sich als eine mögliche Gestaltungsvariante auch gut vorstellen, dass die fünf "Stadt"-Buchstaben jeweils auf die bereits bestehenden Ortseingangsschilder geklebt werden. Ein komplett neues Ortseingangsschild würde pro Stück wohl jeweils ab 250 Euro aufwärts zubuche schlagen, schätzt sie. Allein für Seehausen würde das bedeuten, dass fünf Schilder erneuert werden müssten. In Wanzleben fast doppelt so viele.