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Weltblutspendetag: DRK-Kreisverband Wanzleben zählt 45 Freiwillige / Viel zu wenig Erstspender Warum es sich zu spenden lohnt

Von Sabrina Trieger 15.06.2015, 03:35

45 Spender, darunter drei Erstspender, haben sich gestern anlässlich des Weltblutspendetages in Wanzleben "anzapfen" lassen. So wenig wie schon lange nicht mehr. Für das DRK war es im Kreisverbandsgebiet Wanzleben und laufenden Blutspendejahr der 29. Spendentermin. 34 stehen noch aus. Insgesamt sind die Zahlen der Blutspender rückläufig.

Wanzleben l Um die Blutspendebereitschaft der Deutschen ist es schlecht bestellt. Die Zahlen der Blutspender sind rückläufig. Obwohl laut Statistik jeder Dritte aufgrund seines Alters und Gesundheitszustandes geeignet ist, Blut zu spenden, sind nur drei Prozent dazu bereit. Noch reicht das Aufkommen, um den Bedarf zu decken. Doch in den kommenden Jahrzehnten könnte es mit Blick auf den demografischen Wandel knapp werden, warnten gestern Experten anlässlich des Weltblutspendetages.

Auch die Zahlen des DRK-Kreisverbandes Wanzleben spiegeln den rückläufigen Spendentrend derzeit wider. Schauten beim ersten Blutspendetermin des Jahres in Wanzleben noch 55 Spender und beim zweiten 47 vorbei, konnten gestern am Weltblutspendetag nur 45 Männer und Frauen, darunter drei Erstspender, in der "Tenne" begrüßt werden.

"Für das Kreisverbandsgebiet war es die 29. Spende. Insgesamt haben wir bis jetzt 1121 Spender, darunter 41 Erstspender, registriert" erklärt gestern die DRK-Blutspendebeauftragte Sabine Tacke. "Damit sind die Termine bislang leider noch nicht so gut besucht wie im vergangenen Jahr. Auch wir haben die Grippewelle in diesem Jahr erstmals richtig zu spüren bekommen. In dieser Zeit blieben uns viele Spenden aus. Jedoch stellen wir bei den Erstspendern den größten Einbruch fest. Da die Menschen immer älter werden und immer mehr Blut für die medizinische Versorgung benötigt wird, brauchen wir aber genau die", betont Sabine Tacke.

Vor allem jüngere Spender werden gebraucht. Denn ältere Menschen können nicht unbegrenzt spenden. Nach dem 72. Geburtstag ist Schluss. "Bei den jungen Leuten spüren wir jetzt den Geburtenknick vom Beginn der 1990er Jahre. Es kommen deutlich weniger 18-Jährige als noch vor zwei, drei Jahren", erläutert sie die Statistik. Doch genau die müssten mobilisiert werden.

Die Blutspendedienste des DRK decken einen Großteil des Bedarfs in Deutschland ab. Daneben sammeln auch Kliniken und private Anbieter Blut. 2014 kamen allein beim DRK 3,7 Millionen Vollblutspenden zusammen - von rund 4,3 Millionen Spenden deutschlandweit. 2011 waren es laut Paul-Ehrlich-Institut noch etwa 4,9 Millionen.

Saisonal rückläufig sei das Aufkommen meist im Sommer zur Urlaubszeit sowie rund um die Weihnachtsfeiertage. Komplett ausgegangen seien die Konserven, die vor allem für Krebspatienten, Unfallopfer und Organtransplantierte gebraucht werden, aber noch nie, merkt Sabine Tacke an.

Dass es für den jeweils knapp 40 Minuten dauernden Termin keine finanzielle Entschädigung gibt, stört Horst Strickrodt, der sich gestern in Wanzleben zum 125. Mal "anzapfen" ließ, nicht. "Mit meiner Spende tue ich etwas Gutes. Das Geld ist mir dabei egal", sagt der 65-Jährige, der selbst glücklicherweise noch kein Spenderblut benötigt hat.

Das DRK hofft dennoch, bei den noch für 2015 34 verbleibenden Terminen, ein Plus an Spenden "einfahren" zu können. Gelegenheit dazu wäre am 3. Juli in Hohendodeleben und am 22. Juli in Klein Wanzleben, jeweils von 17 bis 19.30 Uhr. In Wanzleben erst wieder am 19. August von 16 bis 20 Uhr..