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Autotour Hohendodeleber reisen bis Spanien

Mit einem alten Auto bis nach Spanien - drei Hohendodeleber haben ihren Traum von einer sogenannten Männertour" jetzt erfüllt.

Von Constanze Arendt-Nowak 28.08.2015, 20:06

Hohendodeleben l Als sich die Hohendodeleber Andy Schulz (37) und Thomas Otto (47) im Herbst vergangenen Jahres auf die Suche nach einem alten Auto machten, wussten sie, dass dieser diesen Sommer Deutschland zum letzten Mal gesehen haben sollte. Dieses Auto war die Basis für ihre "Hangover-Tour 2015", wie sie sie selbst nannten. Ziel war Mojacar an der Costa del Sol in Spanien.

Den Pontiac Trans Sport fanden sie, nachdem sie einige Kleinanzeigen durchforstet hatten, ganz in der Nähe in Gröningen. Bedingung war, das Auto sollte nicht viel kosten. Für 400 Euro sicherten sie sich den geräumigen Pkw mit Baujahr 1997.

Aber warum nur kommt jemand auf die Idee, mit einem alten Auto nach Spanien zu fahren, um dieses dort zu verkaufen oder zu verschrotten? Im Kopf von Andy Schulz schwirrte die Idee schon seit Jahren herum, denn eigentlich wollte er das Haus, das seine Mutter in Spanien besitzt, noch einmal sehen. Doch dorthin fliegen kann ja jeder. Für ihn sollte es eine Autotour werden, bei der aber nicht nur Kilometer "geschrubbt" werden, sondern auch Sehenswürdigkeiten besucht werden konnten - wenn auch mit einem knappen Zeitfenster. Begeisterte Mitstreiter fand er nun nicht nur in Thomas Otto, sondern auch in Jörg Vogel (51).

Schon im Januar planten sie die Tour, die durch sieben Länder führte. Doch noch kurz bevor sie am 7. August nachmittags um 15.30 Uhr losfuhren, glaubte niemand an den Erfolg der Tour. "Keiner hat uns das zugetraut", erinnert sich Thomas Otto. Während einer sagte, dass das Auto nicht einmal 300 Kilometer durchhält, meinten andere, dass der Tourplan niemals einzuhalten ist. "Unser Trans Sport hat zwar die ersten 400 Kilometer immer nochmal geruckelt, aber dann hat er sich wohl gesagt, ich komme aus der Nummer nicht mehr raus", sagt Thomas Otto mit einem Lächeln. Und so hat er die insgesamt 3265 Kilometer seiner letzten Reise auch prima durchgehalten. Die sechs Tagesetappen waren alle mit etwa 250 bis 800 Kilometer geplant.

Schriftzug "Hangover 2015" auf dem Auto

So hatten die drei Weltenbummler schon am zweiten Tag die Städte Mailand, Pisa und Genua mit ihren Sehenswürdigkeiten wie dem Mailänder Dom, dem Schiefen Turm von Pisa oder dem Hafen von Genua auf dem Reiseplan. Der Weg von der Schweiz dorthin führte am Lago Maggiore vorbei. "In Mailand habe ich gedacht, unser Tourguide Andy war hier schon mal", schmunzelt Thomas Otto, während Andy Schulz selbst immer noch über Genua verblüfft ist. "Eine kleine verschlafene Fischerstadt", sagt er immer, während er das Bild mit dem Kreuzfahrtschiff mitten in der Stadt vor seinem inneren Auge sieht.

Beeindruckend fanden Andy Schulz, Jörg Vogel und Thomas Otto aber auch Monaco, wo sie extra vier Stunden Aufenthalt eingeplant hatten, und die Sehenswürdigkeiten von Barcelona. "Die ganze Gegend war so genial", schwärmen die Drei auch noch im Nachhinein. Wenn sie abends in ihren Unterkünften ankamen, die sie vorher per Internet gebucht hatten, waren sie stets fix und fertig vom Tag. Doch stets hatten sie auch die erhobenen Daumen anderer Kraftfahrer im Sinn, die ihr Vorhaben begrüßten. Die Hohendodeleber hatten den Schriftzug "Hangover 2015" und eine Karte mit dem Streckenverlauf auf ihrem Auto angebracht, so dass es jeder sehen konnte. Selbst auf dem Kennzeichen war die Buchstaben-Zahlen-Kombi "HO 2015" zu lesen.

Als sie am sechsten Tag ihre Frauen Verona Otto und Nicole Schulz mit Sohn Paul, die mit dem Flugzeug hinterher geflogen waren, am Flughafen in Alicante in Empfang nahmen, neigte sich die "Hangover-Tour" langsam dem Ende entgegen. Nun musste das Auto nur noch verkauft werden. Das war aber gar nicht so einfach, da im spanischen Mojacar niemand ein amerikanisches Auto haben wollte. Letztlich landete es auf dem Schrottplatz und wurde nach der Rückkehr in Deutschland ordnungsgemäß abgemeldet.

"Wir haben es allen gezeigt, die es uns nicht geglaubt haben", blickt Andy Schulz zurück. Und durch den täglichen Lagebericht via Datenleitung konnten auch alle in der Heimat Zurückgelassenen miterleben, wieviel Spaß die Weltenbummler hatten. Eine Wiederholung ist übrigens, wie sie sagen, nicht ausgeschlossen.