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Rekonstruktion der Osterburger Buchholzorgel aus St. Nicolai macht weiter Fortschritte Innenleben der "Königin" in der Werkstatt

Von Frank Schmarsow 13.03.2014, 01:17

Die Rekonstruktion der Buchholzorgel macht weiter Fortschritte. Bis gestern waren drei Mitarbeiter der Orgelbaufirma Kristian Wegscheider aus Dresden mit der Entkernung des historischen Instruments beschäftigt.

Osterburg l Im Sommer 2013 war, nach der Sanierung der Balganlage im Turmbereich im Herbst 2011, ein Teil des Innenlebens des Instruments demontiert und mit dessen Rekonstruktion in der Werkstatt begonnen worden. Die Orgelbauer hatten im Rahmen dieses mit einem Finanzvolumen von 100000 Euro ausgestatteten Bauabschnittes die Windladen von Oberwerk und Pedalwerk sowie alle damit zusammenhängenden technischen Bauteile ausgebaut. Eine wesentliche finanzielle Hilfe war neben Spendenmitteln und Erlösen aus Benefizkonzerten eine Zuwendung von Lotto-Toto Sachsen-Anhalt.

Nun ist der dritte Bauabschnitt mit einem Finanzvolumen von 120000 Euro in Angriff genommen worden. Die Entkernung hat man fortgesetzt. Beide Windladen des Hauptwerks und der Pfeifen sowie der Spieltisch wurden ausgebaut. "Erst wenn das gesamte Innenleben bei uns in der Werkstatt ist, werden die technischen Anlagen nach altem Vorbild und den Maßgaben rekonstruiert; wir wollen versuchen, das in diesem Jahr hinzubekommen", sagte Orgelbauer Raymund Herzog. "Eingebaut werden dann ebenfalls die noch vorhandenen Originalpfeifen sowie die nach altem Muster nachgebauten Fehlenden." Im vierten Bauabschnitt 2015 soll die Rekonstruktion abgeschlossen werden. "Wir denken, dass die Einweihung der Orgel im September 2015 erfolgen kann", so Herzog weiter. Wir erinnern uns: Bereits im Jahr 2008 hatten Freunde der Orgel die Idee, die nur mit großer Beeinträchtigung der Klangqualität bespielbare "Königin der Instrumente" wieder auf ihren ursprünglichen Bauzustand von 1825 zurück zu führen. Die veranschlagten Kosten beliefen sich auf 330 000 Euro. Es wurde ein Förderverein gegründet, und besonders dessen Vorstandsvize, Kreiskantor Friedemann Lessing, bemüht sich sehr um die Einwerbung der benötigten finanziellen Mittel, die noch nicht voll abgedeckt sind.

So sind für dieses Jahr weitere Benefizkonzerte geplant; das nächste, mit dem Musiker Rupert Stamm, findet am kommenden Sonntag ab 17 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in der Burgstraße statt.

Übrigens können noch Patenschaften über Orgelpfeifen übernommen werden. Außerdem können alle nicht mehr für die Rekonstruktion benötigten Teile im Sinne von Spenden erworben werden.