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Osterburger Gremium gab am Montag eindeutige Empfehlung ab Klare Mehrheit für Schutzgebiet

17.09.2014, 01:14

Osterburg (nim) l Der Osterburger Ortschaftsrat hat sich am Montagabend mit klarer Mehrheit für das Landschaftsschutzgebiet (LSG) "Altmärkische Wische" ausgesprochen. Sechs Mitglieder stimmten für das LSG, ein Ratsmitglied votierte dagegen. Zwei weitere Osterburger Ortspolitiker enthielten sich.

Deutlich kontroverser als das klare Ergebnis vermuten lässt, hatten die Räte zuvor über die Ausweisung des Landschaftsschutzgebietes diskutiert. So argumentierte Thorsten Schulz (SPD) wie bereits im Hauptausschuss in der vergangenen Woche erneut gegen das LSG, dass erhebliche Einschränkungen für die Landwirtschaft zur Folge habe. Schulz verwies ebenso wie die als Gäste an der Sitzung teilnehmenden Peter Zimmermann und Matthias Lenz (CDU) darauf, dass es sich bei der Wische um eine künstliche Landschaft handelt, die vor 800 Jahren hauptsächlich von Holländern bevölkert und kultiviert worden sei. "Ohne sie sehe es in der Wische heute aus wie in den Everglades in Florida", sagte Zimmermann, der schwere Geschütze auffuhr und das LSG als "wirtschaftliche Sabotage" brandmarkte. Bauausschuss-Chef Matthias Lenz wiederum kritisierte, dass "Menschen, die nicht in der Wische wohnen, über das Schicksal dieses Gebietes entscheiden." Lenz ist Meseberger, der Rat des Wischedorfes hatte sich vor wenigen Tagen einmütig gegen das Schutzgebiet ausgesprochen.

Jürgen Emanuel (Die Linke) machte dagegen deutlich, dass es auch unter Einwohnern in der Wische Zustimmung zum Schutzgebiet gibt. Er verwies auf eine Aktion des Wolterslagers Fred Stoller, der mittlerweile 500 Unterschriften für das LSG gesammelt habe. Michael Handtke (CDU) betonte, dass das LSG bereits seit mehreren Jahren bestehe. "Und in der gesamten Zeit ist beim Landkreis nicht eine Beschwerde über das Schutzgebiet eingegangen", führte er an.

Ute Pahl, Wolfgang Tramp, Hagen Portele (alle Die Linke) und Matthias Köberle (CDU) positionierten sich ebenfalls pro LSG. Einig waren sich die Befürworter aber auch darin, dass die Frage nach der Zustimmung oder Ablehnung des Schutzgebietes die Bevölkerung in zwei große Lager teilen würde. Auf Landrat Carsten Wulfänger (CDU), der letzten Endes über das LSG "Altmärkische Wische" bestimmt, warte deshalb eine alles andere als einfache Entscheidung.