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WVSO diskutierte gestern in Osterburg / Nico Schulz erneut zum Vorsitzenden gewählt Fakten sprechen gegen Flessau

Von Ingo Gutsche 17.12.2014, 02:09

Die Hoffnungen der Flessauer Bürger, doch noch in das Abwasserbeseitigungskonzept aufgenommen zu werden, haben sich gestern bei der Sitzung des Wasserverbandes zerschlagen.

Osterburg l Die Flessauer Bürger wollen die Entscheidung, die gestern die Verbandsversammlung in den Räumen der Osterburger Landessportschule fällte, nicht so ohne weiteres hinnehmen. Der Anschluss an das zentrale Abwassernetz, der ihnen "viele Jahre versprochen wurde", soll nicht mehr möglich sein. Einwohner, die gestern das Thema verfolgten. zeigten sich vom Ergebnis sehr enttäuscht.

21 Orte aus Konzept herausgelöst

Der Wasserverband Stendal-Osterburg (WVSO) beschloss im April dieses Jahres die Fortschreibung des Abwasserbeseitigungskonzeptes. Das wiederum hat zur Folge, dass insgesamt in 21 Orten des Verbandsgebietes der Anschluss an das zentrale Abwassernetz nicht realisiert werden kann. Unter anderem fiel Flessau aus diesem Konzept heraus; 53 Grundstücke sind in dem Ort der Einheitsgemeinde Osterburg betroffen. Die Einwohner, die sich seit vielen Jahren auf die zentrale Lösung eingestellt und schon Anschlüsse verlegt hätten, zeigten sich kämpferisch und traten an den Verband und seine Vertreter heran. Geschäftsführer Dieter Schröder und "sein" Team nahmen nochmals Kontakt mit der Unteren Wasserbehörde auf, um mögliche Bedingungen, doch noch in Flessau tätig zu werden, abzuklopfen. Demnach gebe es Ausnahmeregelungen: Aber weder eine Koordinationsmaßnahme (Straßenbau), eine Hochwasserschutzmaßnahme noch ein Vorhaben im Trinkwasserschutzgebiet sind angedacht beziehungsweise aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich, um nach 2016 die Grundstücke an das zentrale Abwassernetz anzuschließen. Denn bis zum genannten Jahr muss laut einer Richtlinie jedes Grundstück abwasserseitig erschlossen sein. Einwohner mehrerer Straßen in Flessau müssen ihre Kleinkläranlagen nun umrüsten oder neu bauen.

"Es können keine Veränderungen vorgenommen werden", zog Nico Schulz das Resümee nach der von Schröder geschilderten Lage. Schulz, der bei der Versammlung erneut zum Vorsitzenden des WVSO gewählt wurde, bedauerte die Situation für die betroffenen Flessauer. "Man muss aber die Fakten akzeptieren." Der Vorsitzende, gleichzeitig Einheitsgemeinde-Bürgermeister, erinnerte noch einmal an die Beschlüsse und Beratungen im Vorfeld der Fortschreibung des Abwasserbeseitigungskonzeptes, an denen auch in Flessau wohnende Stadträte teilgenommen hätten.