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Rochauer erwarten von Rat und Verwaltung Hilfe Privater Brief verunsichert Eltern

Von Doreen Schulze 15.04.2015, 03:31

Die Eltern der Rochauer Grundschüler sind verunsichert. In einem Schreiben einer Privatperson an das Landesverwaltungsamt wird die Schließung dieser Außenstelle der Grundschule Goldbeck gefordert.

Goldbeck/Rochau l "Wir brauchen Klarheit", forderte Nancy Hundt. "Die Eltern sind verunsichert", machte Ute Lüdecke deutlich. Die Rochauerinnen nutzten ebenso wie weitere Eltern der Schüler der Grundschule Goldbeck, Außenstelle Rochau, am Montag die Einwohnerfragestunde der Verbandsgemeinderatssitzung, um auf ein Schreiben einer Privatperson, adressiert an das Landesverwaltungsamt, aufmerksam zu machen. In diesem Brief wird die sofortige Schließung des Grundschulstandorts Rochau gefordert. Die Forderung werde damit begründet, dass die Aufrechterhaltung des Betriebs der Außenstelle Rochau mit Nachteilen für Goldbecker Schüler verbunden sei. So könne beispielsweise das Nachmittagsangebot nicht mehr gewährleistet werden.

Uwe Großpietsch, Verbandsgemeinderatsmitglied und Rochaus Bürgermeister, erklärte dazu, dass die Nachteile für Schüler in Rochau weitaus gravierender sind. Lehrer müssen pendeln, der Unterricht wird klassenübergreifend organisiert. Diese Einbußen resultieren daraus, dass die Grundschule Goldbeck mit ihrer Außenstellen als eine Schule angesehen wird. Dies ist auch die Grundlage für die Berechnung des Personalschlüssels. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass die Lehrer an verschiedenen Standorten unterrichten. "Die Rochauer Eltern stehen hinter der Schule. Sie kennen die Nachteile, gehen aber mit", erklärte Großpietsch gestern auf Nachfrage. Außerdem erklärte er, dass der Rochauer Gemeinderat durchaus dazu bereit ist, Investitionen in die Hand zu nehmen, um den Schulstandort Rochau auszubauen.

"Es ist absolut nicht in Ordnung, was da läuft"

Gabriele Andert

Bereits im Februar wurden von einigen Goldbecker Eltern, darunter auch jene Privatperson, die nun den Brief ans Landesverwaltungsamt abschickte, Unterschriften zur Schließung der Schule in Rochau gesammelt (wir berichteten). Auch damals wurde ein Brief verfasst, der allerdings nicht abgeschickt wurde. Goldbecks Bürgermeister Torsten Dobberkau beteuerte damals, von diesen Ereignissen nicht in Kenntnis gesetzt worden zu sein. Nach einer Aussprache mit den Eltern und einer Entschuldigung gegenüber Rochau schien die Sache vom Tisch.

Umso mehr sind nun Rochauer Eltern und Ratsmitglieder entrüstet. "Es ist absolut nicht in Ordnung, was da läuft", brachte Gabriele Andert, Mitglied im Verbandsgemeinderat sowie im Rochauer Gemeinderat am Montag ihren Unmut zum Ausdruck. Diese Handlung sei nicht "einträglich, da in Magdeburg noch nicht entschieden ist, ob die Außenstelle auch im Schuljahr 2015/2016 genehmigt wird", so Andert. Großpietsch bezeichnete das Vorgehen als "kontraproduktiv". "Goldbeck braucht Rochau als Ausweichmöglichkeit, wenn dort die Schule saniert werden sollte."

Die Wogen der Unsicherheit und Empörung schlagen bei den Rochauern hoch. "Wir müssen als Verbandsgemeinderat da endlich Ruhe reinbringen", forderte Andert. "Wir haben uns zu den vier Schul- standorten bekannt. Die Außenstelle Rochau brauchen wir, bis die Umbau- oder Neubaumaßnahmen der Grundschule in Goldbeck umgesetzt sind. Damit tut sich Goldbeck keinen Gefallen", stellte der Vorsitzende des Verbandsgemeinderats Norbert Kuhlmann den Standpunkt des Rates dar.

Wie Verbandsgemeinde-Bürgermeister Eike Trumpf erklärte, führt er diesbezüglich Gespräche mit dem Landrat über das weitere Verfahren.