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Tafelgärten der Verbandsgemeinde Seehausen beliefern jetzt die DRK-Begegnungsstätte Die Ernte soll in der Region bleiben

Von Ralf Franke 06.06.2015, 03:16

Seit drei Jahren läuft im Ortsteil Krüden der Gemeinde Aland das Projekt Tafelgärten. Mittlerweile werden durch die Arbeitsfördergesellschaft "Umwelt und Landschaftssanierung" Beetzendorf die gleichen Projekte in Seehausen und Falkenberg ("Altmärkische Wische") betreut.

Krüden l Ein Jahr, so Aland-Bürgermeister und Projektbetreuer Hans-Joachim Hildebrandt im Gespräch mit der Volksstimme, brauche es in der Regel zum Kultivieren der meist brach liegenden Flächen, wobei sich Kartoffeln und Zwiebeln in der Erstfrucht bewährt hätten. Aber dann können sich die Beteiligten bereits über die ganze kleingärtnerische Vielfalt auf den jeweiligen Schollen freuen.

Sinnvolle Sache

Mit den Gartenprojekten können die Kommunen - in Städten sind es oft auch Kleingartenvereine, die herrenlose Parzellen zur Verfügung stellen - sozusagen drei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen werden verwahrloste Ecken - in dem Fall Gemeindeland - wieder verschönert und einem sinnvollen Zweck zugeführt. Zum anderen bieten sie über die Arge, die sich auch an den Sachkosten beteiligt, eine Beschäftigungs- und Zuverdienstmöglichkeit für Sozialhilfeempfänger. Und nicht zuletzt kommen die Lebensmittel Bedürftigen zu Gute.

Dass die Aufgabe motiviert, erklärt sich für Hildebrandt mit einem Blick über die gepflegten Schollen und ein Gewächshaus, das die Leute nach eigenen Vorstellungen zum Anziehen von Pflanzen und zum Anbau von Tomaten errichtet haben, von selbst. Sogar den Gießdienst über die Wochenenden organisieren die eingesetzten Leute inzwischen in Eigenregie.

Eigene Marktstrategie

Bislang gingen Obst und Gemüse an die Stendaler Tafel, die seit vielen Jahren Lebensmittel sammelt, um damit Sozialschwache zu unterstützen. Die Tafel ist allerdings nicht in Seehausen und auch in Osterburg nur einmal im Monat präsent, nennt Hildebrandt den Grund für eine eigene Vermarktungsstrategie, bei der vor allem Leute aus der eigenen Verbandsgemeinde berücksichtigt werden sollen. Da die Ernte, die aus derart geförderten Maßnahmen hervorgeht, nur über gemeinnützige Organisationen verteilt werden darf, hat Hildebrandt in der DRK-Begegnungsstätte und deren Leiterin Marlies Duffe eine wichtige Verbündete gefunden, die über die Kleiderkammer ohnehin Kontakte zur Zielgruppe pflegt. In dieser Woche hat Hans-Joachim Hildebrandt das erste Mal 70 Bund Radieschen geliefert. Aber die Ernteperiode beginnt erst noch richtig.

Denkbar ist für den Bürgermeister, dass die Produkte einmal in der Woche in Seehausen verteilt werden. Im Gespräch ist der Donnerstag. Das sei rechtzeitig zum Wochenende. Und am Freitag wäre noch Zeit, Reste an den Mann oder die Frau zu bringen.

Als Konkurrenz für die Tafel sehen sich die Initiatoren nicht. Es gehe nur darum, die eigenen Produkte in der eigenen Region zu verteilen.