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Festakt zur 777-Jahrfeier in Gladigau / Ortsbürgermeister zeichnet verdiente Bürger aus Lenz: "Uns eint die Liebe zum Dorf"

Von Frank Schmarsow 08.06.2015, 01:42

Im Rahmen eines feierlichen Aktes wurde am Freitagabend das Festwochenende zur 777-Jahrfeier von Gladigau eröffnet.

Gladigau l Alle Gladigauer, Orpensdorfer und Schmersauer sowie viele Gäste begrüßte Ortsbürgermeister Matthias Müller am Freitagabend im großen Zelt zu Festsitzung anlässlich der 777-Jahrfeier von Gladigau, die musikalisch von der Saxophongruppe "Klappe4" aus Potsdam begleitet wurde.

"Ich bin stolz auf Gladigau und seine Bewohner", sagte Müller unter anderem. "Hier leben Menschen, die gemeinsam etwas für ihr Dorf erreichen wollen." Er hatte dabei auch die Teilnahme Gladigaus am Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" und dessen Auswertung im Blick.

Rege Vereinstätigkeit

In Grußworten brachten Nico Schulz, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg, seine Amtskollegin aus der Einheitsgemeinde Bismark, Verena Schlüsselburg, und Uwe Lenz, Ortsbürgermeister aus dem benachbarten Meßdorf, ebenfalls ihre Hochachtung vor dem Engagement der Gladigauer für das Dorf zum Ausdruck. Vielseitig habe sich der Ort entwickelt, so Schulz. "Gladigau ist das attraktivste Dorf in der Einheitsgemeinde, nicht zuletzt auch durch die rege Tätigkeit vieler Vereine", wobei der Pflege der plattdeutschen Mundart im Dorftheater und in der Sommerschule der Platt sprechenden Schüler besondere Bedeutung zukomme.

"Es ist die Bodenständigkeit, die uns Altmärker verbindet. Die vielen gegenseitigen Berührungspunkte machen uns stark und stolz", betonte Verena Schlüsselburg. "Wir können immer voneinander lernen." Und Uwe Lenz meinte: "Was wir gemeinsam haben, ist die Liebe zum Dorf. Unsere dörfliche Tradition wollen wir uns bewahren."

Zu den Gratulanten gehörten auch Ortsbürgermeister aus den Dörfern der hiesigen Einheitsgemeinde. Alle waren nicht mit leeren Händen gekommen. Nico Schulz und Osterburgs Ortsbürgermeister Klaus-Peter Gose beispielsweise schleppten zwei schon recht stattliche Apfeldornbäume vor die Bühne. Ein leeres Chronik-Buch hatte Schulz ebenfalls dabei. "Mit dem heutigen Tag können die Gladigauer beginnen, die Seiten zu füllen", meinte er aufgeräumt.

Ausflug in die Historie

Norbert Lazay, nicht nur Pfarrer im Dorf, sondern auch bekannter Heimatfreund, Vorsitzender des Altmärkischen Heimatbundes und wandelndes Geschichtsbuch, führte das Publikum durch die Historie Gladigaus; begonnen mit der ersten urkundlichen Erwähnung 1238 - nach Entzelt soll der Ort älter sein, schon die Römer hätten ihn erwähnt - bis 1988 lief er mit großen Schritten durch die Jahrhunderte.

An die Ereignisse danach erinnerte Matthias Müller. "Seit dem Fall der Mauer ist die Geschichte auch unseres aktuell 333 Einwohner zählenden Dorfes voller entscheidender Veränderungen." Das Vereinsleben ist in Gang gekommen, junge Familien sind zurückgezogen, Landwirte hätten sich Existenzen geschaffen und Arbeitsplätze gesichert, Kommune und Kirche Hand in Hand viele Projekte realisiert. "Sandwege wurden zu festen Straßen, über das Dorferneuerungsprogramm viele private Häuser verschönt", so Müllerr.

Seit 30 Jahren Landpfarrer

Der Ortsbürgermeister dankte besonders aktiven Bürgern für deren Engagement mit einem Präsent. Eine Uhr beziehungsweise ein Schreibset erhielten Günter Preuß, Herbert Kühne (in Abwesenheit), Ursula Müller, und Horst Bannehr aus Gladigau sowie Heinz Steffen aus Schmersau. Auch Norbert Lanzay wurde anlässlich seines 30-jährigen Dienstjubiläums als Landpfarrer in Gladigau für sein Engagement geehrt. Die weitere musikalische Unterhaltuing übernahm DJ Robby aus Brandenburg/Havel.