1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Ein Jahr nach Schottland

Auslandsjahr Ein Jahr nach Schottland

Von Hannes Harthun 14.08.2015, 11:12

Die Welt ist groß und sie steht auch Jugendlichen offen, die internationale Erfahrungen sammeln wollen.

Seehausen l Nach der Schule stehen jungen Menschen alle Wege offen. Doch was, wenn man gar nicht genau weiß, wo es hingehen soll? Auslandsaufenthalte werden dabei immer beliebter. Nicht nur, dass dabei neue Kulturen und fremde Länder zu entdecken sind, dazu kann man die elterlichen vier Wände verlassen und erste Erfahrungen mit der neu gewonnenen Freiheit machen. Dazu hat sich auch Christina Harthun entschlossen. Die Seehäuserin bekam in diesem Jahr ihr Abitur an der Berufsbildenden Schule in Stendal. Nun zieht es sie für ein Jahr nach Schottland, ins Land der Kilts, der Dudelsackmusik und des Seeungeheuers Nessi.

"Ich wollte ins Ausland gehen, um aus dem Trott herauszukommen. Nach der Schule gleich zu studieren oder eine Lehre zu machen, wäre für mich schwer gewesen. Außerdem will ich die Welt sehen", erzählt die vom Fernweh getriebene junge Frau, die selbstständig die Möglichkeiten für ein Auslandsjahr erkundete.

Dabei spielten auch finanzielle Erwägungen eine Rolle. Letztendlich entschied sie sich für den internationalen Jugendfreiwilligendienst beim Internationalen Bund. Dieser betreut zahlreiche Projekte weltweit, die von der Behindertenhilfe bis zu der Arbeit auf ökologischen Bauernhöfen reichen. Christina Harthun entschied sich für den Dienst bei der Scottish Hostel Youth Association, einem Zusammenschluss von Jugendherbergen in Schottland. "Ich habe dieses Projekt gewählt, weil ich dort sehr selbstbestimmt und eigenständig leben und arbeiten kann. Noch dazu hat man die Möglichkeit, viel innerhalb Großbritanniens zu reisen", so die angehende Freiwilligendienstlerin.

Für Großbritannien hat Christina Harthun bereits länger ein Vorliebe, begründet durch die Sprache, Musik und Kultur auf der Insel. Bereits zwei Mal besuchte sie England im Urlaub und auf Klassenfahrt, nun soll Schottland für ein Jahr ihre Heimat werden. Ab September wird die 19-Jährige in den Jugendherbergen Gäste begrüßen, Betten machen und Zimmer putzen. Ob dies gelingt, ist nicht gewiss, wie so vieles bei diesem Abenteuer. Der Dienst im Hostel ist jedenfalls auch die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten in punkto Ordnung und Disziplin auszubauen. Doch auch auf anderen Ebenen wird die Zeit in Schottland fordernd und aufregend, ist sie sicher.

Natürlich bedeutet der einjährige Freiwilligendienst auch den vorübergehenden Abschied von Familien, Freunden und Heimat. "Noch scheint das alles sehr weit weg, so richtig realisieren werde ich es bestimmt erst am Flughafen", sagte Christina Harthun. "Es ist ja auch nur ein Jahr", fügt sie augenzwinkernd hinzu. Trotzdem hat sie einige Vorkehrungen getroffen. Freunde und Familie wurden aufgefordert sich in einem Buch mit Ratschlägen, Gedichten oder guten Wünschen zu verewigen, Kontaktdaten werden eifrig ausgetauscht, Besuche in Schottland verabredet.

Trotz des Abschieds überwiegt die Vorfreude. "Ich freue mich sehr auf die schöne Natur und darauf, die Sprache zu lernen", so die Seehäuserin. Auch auf die vielen neuen Menschen und die fremde Kultur, die auf sie warten, blickt sie hoffnungsvoll. "Es wird sehr spannend, allein zu wohnen und sich selbst zu versorgen, auch darauf freue ich mich", fügt sie hinzu. Was es alles Spannendes zu berichten gibt, das will Christina Harthun in einer Kolumne regelmäßig in der Volksstimme veröffentlichen. Auch im Interesse der Leserschaft sei abschließend gesagt: Gute Reise und viele aufregende Geschichten!