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Schule Flessau Stark III-Fördertopf bleibt geschlossen

Sanierungsarbeiten fasst die Einheitsgemeinde für den Schulstandort Flessau ins Auge. Unsicher scheint allerdings noch die Finanzierung.

Von Nico Maß 24.08.2015, 14:46

Osterburg/Flessau l Es ist die Vorgabe von 80 Schülen für das Jahr 2030, mit der die Geldgeber aus der Landeshauptstadt eine für Flessau nicht zu bewältigende Hürde aufbauen. Denn ein sogenannter Demografiecheck sagt für den ländliche Lernort in 15 Jahren eine Schülerzahl unter 80 voraus. Flessau liegt damit unter der geforderten Zahl, die die Bildungsstätte für die Stark III-Förderung erreichen müsste.

Dass Magdeburg mit dem Argument der Bestandssicherheit so strikt auf die 80 beharrt, kann Nico Schulz nicht verstehen.

Der Einheitsgemeinde-Bürgermeister sieht für die Flessauer Schule eine klare Perspektive und führt dafür sogar einen "Garantieschein" der Landesregierung ins Feld. "In ländlichen Regionen wie unserer gelten Grundschulen mit 60 Kindern als bestandsfähig", betont Schulz. Und genau diese 60, die Flessau auch in 15 Jahren erreichen oder übertreffen dürfte, müsste im Fall einer ländlichen Grundschule genügen, um von Stark III-Fördergeldern profitieren zu können. "Wir werden vom Land mit 60 als bestandsfähig eigeschätzt. Und gleichzeitig werden wir vermutlich nicht in das Programm aufgenommen, weil wir die aus Gründen der Bestandssicherheit vorgegebene Mindestzahl von 80 nicht erreichen. Hier widerspricht sich die Landesregierung deutlich selbst", sagt Schulz.

Da Signale über ein Umdenken in Magdeburg bislang ausblieben, zeigt sich der Osterburger Bürgermeister skeptisch, dass die Sanierungspläne für den Flessauer Lernort mit Stark III-Geldern in die Tat umgesetzt werden können. Und obwohl die entsprechenden Förderanträge in der Landeshauptstadt noch nicht offiziell abgelehnt wurden, sucht die Osterburger Verwaltung längst nach alternativen Finanzierungsquellen. Als wahrscheinlichste Option gilt aktuell das Stark V. Dieses Programm ist im Sommer angelaufen, endet 2018 und darf auch ohne Schülerzahl-Vorgaben für Bildungsstätten verwendet werden. Insgesamt kann die Einheitsgemeinde über Stark V aus Finanzen in Höhe von 1,17 Millionen Euro zurückgreifen. Ob dieser Betrag allerdings genügt, um sämtliche angedachten Sanierungsvorhaben in die Tat umzusetzen, scheint mehr als fraglich. Denn allein für den Maßnahmekatalog, der die Arbeiten im und am Schulgebäude auflistet, steht ein Betrag von zwei Millionen Euro im Raum.

Geplant sind unter anderem der Austausch der noch nicht erneuerten Fenster, der Einbau eines behindertengerechten Aufzugs und einer barrierefreien Toilette sowie die Errichtung eines Mehrzweckraums (Speiseraum, Aula). Dämmarbeiten, die Sanierung der bestehenden Toilettenanlagen, der Einbau einer Heizungsanlage auf Basis erneuerbarer Energien, der Aufbau einer Photovoltaikanlage auf dem Flachdach sowie die Installierung von LED-Beleuchtungen in den Klassenräumen zählen außerdem zu den Vorhaben im Hauptgebäude der Grundschule.

Und auch die Sporthalle soll von umfassenden Erneuerungsarbeiten profitieren. Für sie stehen der Austausch sämtlicher Fenster, die Sanierung der Toilettenanlagen und der Einbau einer barrierefreien Toilette sowie die Dämmung der Fassade im Raum. Außerdem sollen LED-Beleuchtungen eingebaut werden. Diese Vorhaben in der Sporthalle könnten nach aktuellen Schätzungen insgesamt etwa 568 000 Euro kosten.