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Arbeitskreis Werbener Altstadt möchte Gebäude der Fabianstraße 26 in ein Museum verwandeln Mit Häuschen frühe Neuzeit präsentieren

Von Ingo Gutsche 18.11.2011, 05:21

Mit dem Haus Nummer 26 in der Fabianstraße soll sich eines der ältesten Häuser Werbens in ein Museum verwandeln.

Werben l Sie hatten sich für das Gebäude starkgemacht. Und letztendlich konnten die Mitglieder des Arbeitskreises Werbener Altstadt die Mehrheit der Stadträte von ihrem Konzept überzeugen: Das Haus Nummer 26 in der Fabianstraße soll sich in ein Museum verwandeln und jene Zeit widerspiegeln, in der es entstand.

"Es stammt vermutlich aus dem frühen 17. Jahrhundert", sagt Werner Eifrig, Vorsitzender des Arbeitskreises, der weiß, dass noch viel Arbeit vor den Denkmalschützern liegt. Viele Jahre ist das kleine Häuschen, das zu den ältesten der Elbestadt zählt, unbewohnt. Dementsprechend führte es ein Leben im Abseits, an dem der Zahn der Zeit nagt. Trotzdem: "Es muss erhalten werden", so Eifrig. Als Museum sei es ein gutes Beispiel für die Wohnverhältnisse in der frühen Neuzeit.

Ungeachtet des jetzigen Zustandes und des anstehenden vielfältigen Aufgabenfeldes ist der 2004 gegründete Arbeitskreis erfreut, dass das Haus in Eigentum der Stadt Werben bleibt. Der Stadtrat gab dem Arbeitskreis grünes Licht, ein Überlassungsvertrag ist das Ergebnis. Es hätte aber anders kommen können. Für Werner Eifrig jedoch nicht nachvollziehbar. "Es gab einen Berliner Interessenten, der daraus eine Ferienwohnung gestalten wollte." Eifrig, der für die Volksstimme das Objekt aufschloss und auf die niedrige Deckenhöhe, die im Obergeschoss bei 1,70 Meter liegt, zeigte: "Zu Wohnzwecken kauft dies kein Mensch." Aber als Museum könne es für Werben sehr wertvoll sein. Das Stadtbild mit vielen Fackwerkhäuschen ist prädestiniert für eine Zeitreise in die Vergangenheit. Das bewiesen unter anderem die vielen Biedermeier-Märkte, organisiert vom Arbeitskreis Werbener Altstadt.

Nun soll das Objekt Fabianstraße 26 in den Fokus rücken. Viel Kraft und Zeit wird das Häuschen, in das bereits einige Gelder zur Notsicherung flossen, den Fans historischer Bauweise abverlangen. Schließlich wird das Gros der anfallenden Arbeiten von den Mitgliedern erledigt, wie der Vorsitzende versicherte und was nicht den Griff ins städtische Portmonee voraussetzt. Die kleinen Räume sollen "das Leben der damaligen Zeit präsentieren". Neben dem in der Stube befindlichen Kachelofen stehen dann einige Möbel. Auch der Schlafraum und andere Zimmer sollen mit historischen Gegenständen ausgestattet werden und so die Wohnverhältnisse vor etwa 400 Jahren zeigen. Doch zuvor ist noch viel zu tun. Die Holzschutzbehandlung zählt zu den ersten Maßnahmen. In den Dielen würden sich die Holzwürmer wohl fühlen.

"Wir müssen die Touristen länger als einen Tag in der Stadt halten." Der Arbeitskreis-Vorsitzende ist überzeugt, dass dies mit mehreren interessanten Objekten, neben dem Elbtor beispielsweise die St.Johannis- und Salzkirche, gelingen könnte.