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Salzwedel bereitet Philosophen-Gattin einen würdigen 200. Geburtstag Jenny Marx, die starke Frau an seiner Seite

Von Antje Mewes 10.02.2014, 02:29

Mit einer Festveranstaltung haben die Salzwedeler am Sonnabend an Jenny Marx erinnert, deren Geburtstag sich am Mittwoch zum 200. Mal jährt. Zugleich öffneten zwei neue Ausstellungen über das Leben und Wirken der Philosophengattin.

Salzwedel l Im Saal der Musikschule, nur wenige Schritte vom Geburtshaus Jenny von Westphalens entfernt, wären am Sonnabend fast die Stühle knapp geworden. So groß war das Interesse, der Frau zu gedenken, die an der Seite des Philosophen Karl Marx ein Stück Weltgeschichte mitgeschrieben hat. Revolutionärin, fromme Atheistin, rote Baroness, kaufmännische Managerin, eigentliche Erfinderin des Banken-Reformpakets Basel III ... die Redner fanden während der Festveranstaltung viele Bezeichnungen für Jenny Marx. Jenny-Biografin Angelika Limmroth, Jörn Schütrumpf als wissenschaftlicher Berater, Hans Gerd Meyer vom Freundeskreis, Oberbürgermeisterin Sabine Danicke und Landrat Michael Ziche zeichneten in ihren Ansprachen das Leben der am 12. Februar 1814 geborenen Jenny Marx nach, die dem eigentlichen Frauenbild ihrer Zeit weit voraus war.

"Dass sie trotz der engen Spielräume in ihrem persönlichen Leben so viel aus ihrem Leben machte, so dass man nach 200 Jahren immer noch an sie denkt, ist schon bewundernswert", betonte die Oberbürgermeisterin. Sie dankte dem Freundeskreis Jenny Marx, der die Idee hatte, "die berühmte Tochter der Stadt" mit der Festwoche, Vorträgen und Lesungen wieder verstärkt in den Fokus des öffentlichen und touristischen Interesses zu rücken. An der Umsetzung war maßgeblich das Festkomitee beteiligt (siehe Infokasten).

Wissenschaftliche Unterstützung beim Erstellen einer Sonderausstellung im Danneilmuseum und der Erneuerung der Dauerausstellung gab es von den Autoren und Marx-Kennern Prof. Rolf Hecker und Jörn Schütrumpf. Im Anschluss an die Festveranstaltung hatten die Besucher die einmalige Gelegenheit, sich die Exponate von den Fachleuten erklären zu lassen und so manches Detail oder Anekdötchen aus dem Leben der Familie Marx zu erfahren. Um das ein wenig plastisch darstellen zu können, hat Ausstellungskurator Ulrich Kalmbach neben einigen Bildern eine Nachbildung des Sterbesessels von Karl-Marx und einen Stuhl aus dem Marx´schen Haushalt in die Exposition integriert.