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Zweitstärkste Ratsfraktion stellt keinen Kandidaten bei der Bürgermeister-Wahl / Ute Brunsch wollte nicht antreten Die Linke unterstützt Sabine Danicke

Von Alexander Walter 25.10.2014, 03:10

Salzwedel l Die Partei die Linke verzichtet auf einen eigenen Kandidaten für die Wahl des Salzwedeler Bürgermeisters am 22. Februar 2015. Stattdessen unterstützt der Ortsverein Oberbürgermeisterin Sabine Danicke, informierte Vorsitzender Jürgen Brunsch am Freitagvormittag in einer Pressemitteilung.

Die Entscheidung ist das Ergebnis einer Zusammenkunft des Ortsverbandes am Donnerstagabend. In der Diskussion erklärten die aussichtsreichsten Kandidaten der Partei, dass sie "aus unterschiedlichen, aber nachvollziehbaren Gründen nicht für das Amt des Bürgermeisters zur Verfügung stehen", sagte Brunsch. Nach Informationen der Volksstimme waren Ute Brunsch, Gerd Schönfeld, und Hans-Jörg Krause angesprochen worden.

Im Ergebnis hätten sich alle Anwesenden dafür ausgesprochen, dass die Partei keinen eigenen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl stellen wird, sagte Brunsch weiter. "Die Linke empfiehlt unseren Wählern, ihre Stimme Sabine Danicke zu geben, um ihr eine weitere Amtszeit zu ermöglichen."

Nicht nur der Mangel an eigenen Kandidaten hat offenbar zur Entscheidung der Linken geführt: "Die Arbeit von Sabine Danicke ist in der Vergangenheit so gewesen, dass sie aus unserer Sicht eine weitere Chance verdient hat", sagte Hans-Jörg Krause auf Nachfrage der Volksstimme. Das sei der Tenor bei der Diskussion im Ortsverein gewesen.

Eine Entscheidung gegen die anderen Kandidaten

Und: Diese Entscheidung sei auch "im Wissen um die anderen Kandidaten" getroffen worden. Weiter wolle er das nicht kommentieren, sagte Krause.

Die Andeutung Krauses dürfte vor allem auf die Kandidatur von Peter Fernitz (CDU) anspielen. In seiner Eigenschaft als Stadtverbandsvorsitzender hatte Fernitz vor der Stadtratswahl im Frühling öffentlichkeitswirksam verkündet, es sei erklärtes Ziel der Partei, die Linke als stärkste Fraktion abzulösen. Nachdem das gelungen war, folgten Querelen um den Vorsitz des Stadtrates. Entgegen der Tradition, dass die stärkste Fraktion auch den Ratsvorsitz stellt, setzte sich dabei der bisherige Amtsinhaber Gerd Schönfeld nach geheimer Wahl gegen den CDU-Wunschkandidaten Bernd Kwiatkowski durch.

Als Kandidaten der übrigen Parteien und Ratsfraktionen steht derzeit die parteilose Katrin Pfannenschmidt (SPD) fest. Daneben gilt eine Kandidatur von Sabine Blümel (Salzwedel Land) als wahrscheinlich.

Die Linke stellt nach der Neuwahl des Stadtrates am 25. Mai mit acht Sitzen die zweitstärkste Kraft im Salzwedeler Stadtrat hinter der CDU (zwölf Sitze). Als Spitzenkandidatin der Linken hatte Ute Brunsch bei der Stadtratswahl mit Abstand die meisten Stimmen unter allen antretenden Einzelpersonen geholt. Der Verzicht auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten ist nicht zuletzt deshalb überraschend. Folgen die Wähler der Empfehlung der Partei, dürften die Chancen für Sabine Danicke auf eine neue Amtszeit deutlich steigen.