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Vor Aus für Kollwitz-Halle suchen Einrichtungen nach Alternativen Kein Platz für Sportunterricht freier Schulen

Von Alexander Walter 18.02.2015, 02:20

Wenn am 31. März die Käthe-Kollwitz-Halle schließt, müssen sich zwei Schulen neue Hallen für den Sportunterricht suchen. Vor allem die Praetorius-Grundschule steht mit leeren Händen da. Auf Hilfe von der Stadt kann sie kaum zählen.

Salzwedel l Noch ist alles gut. Acht Mal pro Woche nutzen die 83 Schüler der evangelischen Grundschule Stephan Praetorius die nur wenige hundert Meter entfernte Käthe-Kollwitz-Halle derzeit für ihren Sportunterricht. Ab 1. April ist damit aber Schluss.

Nach der Fertigstellung der neuen Turnhalle für das Jahngymnasium schließt der Altmarkkreis die Kollwitz-Halle - aus Kostengründen. Die beiden freien Schulen Salzwedels, die Praetorius-Grundschule und die Jeetze-schule, als bisherige Mitnutzer haben das Nachsehen.

Stadt sieht den Landkreis in der Pflicht

Zwar hat der Altmarkkreis als Träger der weiterführenden Schulen beiden Einrichtungen angeboten, vorerst die Turnhalle der Berufsbildenden Schulen (BBS) für ihren Unterricht zu nutzen. "Dass aber ist für uns kein diskutables Angebot", sagt Tobias Eilrich, Vorsitzender des Trägervereins der Praetoriusschule. Die Kosten, um täglich Grundschüler in die sechs Kilometer entfernte BBS-Halle zu bringen, seien einfach zu hoch.

Dass die Kollwitz-Halle schließen wird, ist in der Praetoriusschule seit ängerem bekannt und die Leitung war auch nicht untätig. "Schon vor einem Jahr haben wir bei der Stadt den Antrag gestellt, die Jenny-Marx-Halle für unseren Unterricht nutzen zu dürfen", berichtet Eilrich. Doch die Stadt habe den Antrag mit Verweis auf volle Belegung abgelehnt.

So schnell will Eilrich trotzdem nicht aufgeben. "Wir werden einen neuen Antrag stellen", sagt er. Die Stadt sei zumindest moralisch in der Pflicht, auch die freien Schulen zu bedenken. Er hofft, dass der Schule ab kommendem Schuljahr doch noch freie Zeiten in einer Sporthalle zur Verfügung gestellt werden.

Hauptamtsleiter Matthias Holz sah dafür allerdings auch gestern wenig Spielraum. "Unsere Hallen sind belegt, da wird ganz wenig Luft sein", bekräftigte Holz im Gespräch mit der Volksstimme. Es sei keine Option, etwa die Halle der Jenny-Marx-Grundschule zu Lasten der dortigen Grundschüler für die in freier Trägerschaft befindliche Praetorius-Schule zu räumen. Der Amtsleiter sieht den Landkreis in der Pflicht, den freien Schulen Angebote zu unterbreiten. Doch damit wäre die Praetoriusschule wieder beim Angebot BBS-Halle angelangt.

Eine kurzfristige Lösung ist für die evangelische Grundschule also nicht in Sicht. Einen Neubau schließt Tobias Eilrich schon aus Kostengründen kategorisch aus. "Bis zum Ende des Schuljahres nutzen wir jetzt erstmal unseren kleinen Sportraum und die Außenanlage."

Etwas weiter scheinen die Verantwortlichen in der mit 230 Schülern wesentlich größeren Jeetzeschule zu sein. Nach Informationen der Volksstimme war dort zuletzt die Nutzung der Sporthalle der Kuhfelder Grundschule diskutiert worden. Auch einen Neubau hatte die Leitung erwogen. Konkretes soll morgen bei einer Sitzung des Vorstandes des Trägervereins beraten werden.