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Salzwedels Geschichte in Briefmarkenform

Von Antonius Wollmann 21.07.2015, 18:03

Pretzier l Langsam steigt die Spannung bei Saskia und Björn Buczkowski von den Jungen Briefmarkenfreunden Pretzier. Denn die Deutsche Meisterschaft der Deutschen Phi-latelistenjugend rückt immer näher. Sie wird vom 11. bis zum 13. September in Salzwedel stattfinden. Bei der Bewerbung hatte sich die Hansestadt gegen Mainz durchgesetzt.

Nachdem die Zwillinge im vergangenen Jahr den vierten Platz belegten, brennen sie nun darauf, unter die ersten Drei zu vorzustoßen. Teilnehmen werden in diesem Jahr vier Mannschaften, die aus jeweils zwei Jugendlichen bestehen.

Die Vorbereitungen sind dabei schon weit gediehen. Ihr Exponat, mit dem sie beim Wettbewerb antreten, ist so gut wie fertig. Es trägt den Titel "Aus der Geschichte Salzwedels - Eine Stadt in der Altmark" und besteht aus 24 Briefmarken, die in einem Begleittext erklärt werden. Die ausgestellten Marken decken einen Zeitraum vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart ab.

Das Exponat ist fast fertig

"Wir haben fast ein Jahr gebraucht, um das Exponat fertigzustellen. Das ist eine mühsame Arbeit", verrät Saskia Buczkowski. Unter die Arme griff ihnen dabei Carmen Kauff- mann, die Vorsitzende der Jungen Briefmarkenfreunde. "Es geht immer viel Zeit dafür drauf, das Material zu sichten. Und nicht jede Marke, die in Frage kommen würde, ist geeignet, um bei der Deutschen Meisterschaft ausgestellt zu werde", erklärt sie.

Die Preisrichter der Deutschen Philatelistenjugend würden ganz genau hinschauen und streng bewerten, sagt die Pretziererin. Das wichtigste Kriterium sei die Unversehrtheit der Postwertzeichen. "Beschädigte Marken können wir nicht ausstellen, da sie zu Punktabzügen führen", sagt Björn Buczkowski. Ebenfalls muss ein gültiger Poststempel zu sehen sein. Auch der Begleittext würde eingehend auf seine Richtigkeit überprüft werden. "Wir müssen zu jeder Marke viel recherchieren und die Hintergründe der Entstehung rausfinden", sagt Saskia Buczkowski

Zwar lagern in den Schränken des Pretzierers Verein Unmengen an Marken, trotzdem sind die Zwillinge und Carmen Kauffmann auf die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Sammlern angewiesen. Seit drei Jahren pflegen die Altmärker einen intensiven Austausch mit dem Verein zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte in Magdeburg. "Wir fahren regelmäßig zu Tauschbörsen nach Magdeburg, und Magdeburger schauen bei uns vorbei", erzählt Carmen Kauffmann.

Jobst von Heintze gibt wertvolle Tipps

Besonders die Expertise des Magdeburgers Jobst von Heintze sei unerlässlich. Der emiritierte Professor ist ausgewiesener Experte für Briefmarken der Nachkriegszeit und war selbst lange Zeit als Preisrichter tätig. "Er hat gute Hinweise und findet immer Verbesserungsvorschläge", erklärt Saskia Buczkowski.

Die Zwillinge denken schon an die Zeit nach der Deutschen Meisterschaft. Während Björn Buczkowski sich mit der Sowjetischen Besatzungszone beschäftigt, arbeitet Saskia an einer Sammlung über Frankreich.