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30 Jahre nach ihrem Abschluss besuchen Ehemalige die heutige Lessinggrundschule Pieck-Schüler erinnern sich gern

Von Andreas Pinkert 23.10.2014, 03:11

Obwohl ihre Calbenser Schule gerade ein hochmodernes Gesicht bekommen hat, erinnern sich ehemalige Schüler an eine schöne alte Zeit dort. 1984 verließen sie ihre Penne in der Neuen Wohnstadt, in der es im Lehrerzimmer noch kräftig nach Zigaretten roch und man an Tafeln noch schummeln konnte.

Calbe l Der Duft von neuem Bodenbelag zieht durch die hellen und farbenfrohen Flure der Grundschule "G. E. Lessing". Hausmeister Holger Bergholz führt die achtköpfige Gruppe durch das Gebäude an der Lessingstraße. Einige der ehemaligen Schüler setzen 30 Jahre nach ihrem Abschluss erstmals wieder einen Fuß in ihre ehemalige Penne, damals noch Polytechnische Oberschule (POS) "Wilhelm Pieck" genannt.

"Vom damaligen Lehrerzimmer ging ein markanter Geruch von Zigaretten aus."

"Die Erinnerungen kommen langsam wieder, auch, was den Geruch angeht", schmunzelt Kerstin Plank, als sie an den frisch sanierten Sanitäranlagen vorbeigeht. Zu ihrer Schulzeit machte man um dieses Örtchen gern einen weiten Bogen.

"Einige Lehrer waren damals regelrechte Qualmer", erinnert sich Andreas Wiederhold, der das Klassentreffen nach fünf Jahren wieder in der Saalestadt organisierte. So sei auch vom damaligen Lehrerzimmer ein markanter Geruch von Zigaretten ausgegangen.

Große Augen gab es beim wiederbelebten Speisesaal, dessen Wände scheinbar in Neonfarbe getaucht wurden. "Das sieht richtig gut aus", lobt Jörg Lindau, der in diesem Zusammenhang ebenfalls etwas zum Thema Geruch beisteuern konnte. "Damals gab es gleich neben der Essensausgabe einen großen Metalleimer für die Speisereiste. Der Tisch daneben blieb gern leer", sagt Lindau.

Begeistert zeigte sich die Gruppe auch von den großen elektronischen Tafeln, mit denen die Grundschüler heute unterrichtet werden. "Im Internet surfen, Filme abspielen, Grafiken und Bilder anzeigen - alles kein Problem mehr", sagt Hausmeister Bergholz, der früher selbst einmal unterrichtete.

"Schummeln geht dann allerdings auch nicht mehr", kontert Jörg Lindau. Mit verschmitztem Gesicht erinnert er an die Russisch-Vokabel-Kontrolle. Dabei mussten die Schüler auf den aufgeklappten Rückseiten der Tafel die Vokabeln ergänzen. Dabei sei es ein Leichtes gewesen, im Schatten des Lehrer-Blickfelds einen Spickzettel aus dem Ärmel zu ziehen.

An scheinbar unendlich viele Anekdoten erinnerten sich die Ehemaligen. "Leider ist heute unser ehemaliger Klassenlehrer Herr Mühl verhindert", sagt Andreas Wiederhold. Ihn hätte so manche Posse und dessen Verursacher sicherlich auch interessiert.