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Versteigerungstermin um 11 Uhr im Amtsgericht / Verkehrswert ist auf 868000 Euro festgelegt Hotel Domicil kommt heute wieder unter Hammer

Von Kathleen Radunsky-Neumann 28.10.2014, 02:08

Schönebeck l Eine unendliche Geschichte nimmt ihren Lauf. Denn heute kann wieder einmal das Hotel Domicil in der Friedrichstraße ersteigert werden. Um 11 Uhr kommt das Gebäude inklusive Parkplatz im Amtsgericht unter den Hammer. Es ist der nunmehr fünfte Versteigungstermin, sagt Besitzer Rainer Gehlhaus. "Ich komme mit dem Zählen selbst schon nicht mehr hinterher", sagt Gehlhaus, der dem erneuten Versteigungstermin gelassen entgegen sieht.

Hintergrund ist: Die Einnahmen des Domicil-Hotels reichen nicht aus, um die Kreditraten samt Zinsen zu tilgen. Derweil seien die laufenden Ausgaben wie etwa Personalkosten kein Problem. Trotzdem droht seit 2010 der Eigentümerwechsel.

Angegeben ist das ein- bis viergeschossige Hotel- und Geschäftsgebäude mit einem Verkehrswert von 868000 Euro. Dazu kann noch das als Parkplatz genutzte Grundstück für 19800 Euro ersteigert werden.

Rainer Gehlhaus ist gefasst. Wie gesagt, ist der heutige Zwangsversteigerungstermin nicht sein erster. "Wer es bisher nicht kaufen wollte, warum sollte sich nun jemand dafür entscheiden", nennt er seine Überlegung. Seit 1999 versucht er mit seinem Bettenhaus Touristen und Geschäftsreisende in die Innenstadt zu locken.

Das gelingt mal mehr, mal weniger. "Also das Jahr 2014 ist ein gutes", sagt er auf Volksstimme-Nachfrage. Zwar seien jetzt der September und Oktober mau hinsichtlich der Gästezahlen, "doch das sind Schwankungen, mit denen man in unserer Branche leben muss", erklärt der Inhaber, der seit 2010 vom Zwangsversteigerer auch als Geschäftsführer eingesetzt ist.

Gerade mit Blick auf die Gästezahlen - auch 2013 sei ein gut gebuchtes Jahr gewesen, so Gehlhaus - will der Schönebecker nicht ans Aufgeben denken. "Wenn die Umsätze so bleiben, dann lohnt sich der Einsatz", sagt Gehlhaus, der das Bettenhaus 1999 in der Friedrichstraße erbauen ließ. Der Hotelchef zeigt sich zufrieden mit einer Auslastung von 40 Prozent. "Außer im Sommer wird man hier in unserer strukturschwachen Region keine bessere Auslastung erreichen", schätzt der Hotelier ein. Er selbst kann bei der Versteigerung nicht mitbieten. Beim Termin vor Ort sein, wird er aber mit Sicherheit, kündigt Gehlhaus an.

Ob die Versteigerungsgeschichte des Schönebecker Hotel Domicil weiterhin unendlich ist, das wird sich heute entscheiden. Termin: 11 Uhr im Amtsgericht.