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Tornitzer Tobias "Bossom" Reinecke dreht Musikvideo auch in Barby Die Barbyer Elbbrücke dient mal wieder als Filmkulisse

Von Thomas Linßner 10.01.2015, 02:10

Bereits sein viertes Musikvideo mit eigenem Hip Hop lieferte der Tornitzer Tobias Reinecke ab. Mit seinem neuesten Werk "Privileg" war er für den Jugendvideopreis Sachsen-Anhalt nominiert.

Tornitz/Barby (tli) l "Spätestens, als eine zusammengewürfelte Hip-Hop-Gruppe unter Regie von Tobias Reinecke (Bossom) aus Schönebeck auf der großen Bühne vor dem Christus-Pavillon ihren speziell auf das Jugendcamp gemünzten Songs präsentierte, schien auch das Publikum "Feuer und Flamme" vor lauter Begeisterung", schrieb die Thüringer Allgemeine 2012 über ein evangelisches Jugendcamp im Kloster Volkenroda.

Doch wer ist Tobias Reinecke?

Dazu sei weiter ausgeholt:

Die Elbbrücke bei Barby ist seit Jahrzehnten beliebte Kulisse für Medienprojekte. Erste Beispiele sind die Filme "Kahn der fröhlichen Leute" von 1949 oder "Feuer unter Deck" mit Manfred Krug 1977. In der jüngeren Vergangenheit nutzten das Gesangsduo "Febbraio" und die Musiker von "Atemlos" das archaische Bauwerk als Motiv für CD-Cover oder Plakate. Nicht zu vergessen der Pömmelter Kai Knappe, der mit seiner Kamera-Drohne die Elbbrücke mehrfach in besonderer Weise in Szene setzte.

Jetzt war es der junge Tornitzer Tobias "Bossom" Reinecke. Der 23-Jährige drehte Szenen für sein Musikvideo "Privileg", das im vergangenen Jahr für den Jugendvideopreis Sachsen-Anhalt nominiert war und mittlerweile auf You Tube zu sehen ist. Darin geht es um einen jungen Mann, der Stress im Job hat, und eine junge Frau, die von ihrem Partner tyrannisiert wird. Beide wollen sich das Leben nehmen.

Tobias Reinecke gesteht, dass das Thema ein wenig abgegriffen ist. "Der Song hat aber auch eine krasse Message, die man nicht einfach so in drei bis vier Minuten erzählen kann", sagte er in einem Volksstimme-Interview. Deshalb müsse man auch schon mal auf Klischees zurück greifen. Quintessenz des Videos ist, dass das Leben wertvoll ist.

Am Ende geht die Geschichte gut für die beiden Protagonisten aus.

Das Rohmaterial des Films beträgt etwa zehn Stunden. Gedreht wurde neben der Barbyer Elbbrücke auch auf dem Bahnhof Calbe (Ost). Tobias Reinecke suchte des Themas wegen bewusst Orte mit "morbidem Charme".

Wenn der 23-Jährige seine Texte schreibt, muss er dazu in Stimmung sein. "Ich habe überwiegend nachts meine kreative Phase", gesteht er. Und das Wetter muss "passen".

Sonne und blauer Himmel?

"Nein, im Gegenteil: Ich habe es lieber trübe und regnerisch", verrät Tobias. Bei solchen Inhalten wie im Musikvideo "Privileg" ist das nachvollziehbar.

"Als ich es schrieb, war es wie verhext - ich wartete regelrecht auf schlechtes Wetter", erinnert sich der Tornitzer, der in einem Calbenser Baumarkt arbeitet. Seine ersten Hip-Hop-Texte schrieb er mit 12 Jahren; sein erstes Video entstand 2012, dass das Thema "Chillen" (Entspannen) zum Inhalt hatte. Requisite war damals eine Matratze auf Rollen, mit der Tobias wie der kleine Hävelmann über einen Tornitzer Feldweg holperte. Eine nette Idee, auf die man erst mal kommen muss.

Weitere Videos heißen "Männer in Anzügen" und "Hey Yeah", die Tobias Reinecke als reine "Fun-Party-Tracks ohne Handlung" bezeichnet. "Wenn ich Hip-Hop-Beats höre, habe ich sofort ein Bild im Kopf", sagt der Tornitzer, der wegen der vielen Töne um ihn herum bereits das nächste Projekt plant.

www.youtube.com/watch?v=7OU1DTzvjJE