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Neben Innerer Abteilung und Geriatrischem Zentrum baut Arbeiterwohlfahrt ein Atemtherapiezentrum auf Calbes Krankenhaus richtet sich neu aus

Von Andreas Pinkert 24.01.2015, 02:03

Seit drei Wochen ist der neue Chefarzt des Calbenser Arbeiterwohlfahrt (Awo)-Krankenhauses Dr. Michael Groß im Dienst. Der 49-jährige Mediziner erklärt bei einem Rundgang eine weitere Neuausrichtung des Hauses auf das Atemtherapiezentrum.

Calbe l Wenn sich zwei nicht einig werden können, freut sich der Dritte. Im Fall von Dr. Michael Groß, bis Ende 2014 ärztlicher Direktor des Staßfurter Ameos-Klinikums, freut sich seit Jahresbeginn das Calbenser Krankenhaus über den erfahrenen Chefarzt der neuen Abteilung für Pneumologie (Lungenheilkunde) und Schlafmedizin. Der 49-Jährige ist in der Region kein Unbekannter. Seit 1993 arbeitete der Vater zweier Söhne zuerst als Assistenz-, dann als Stations-, Ober- und leitender Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin in Bad Salzelmen. Im September 2011 wurde er dort Chefarzt. Einen Posten, den der gebürtige Ballenstedter später auch in Staßfurt ausübte.

"Calbe verfügt nun über das einzige Schlaflabor im Salzlandkreis"

"Im September führten wir erste Gespräche und im November begann in unserem Haus bereits der Umbau", erklärt der Ärztliche Leiter Dr. Karl-Heinz Ulrich, der im Oktober diesen Jahres in den Ruhestand gehen wird. "Ich bin froh, dass wir einen so hochqualifizierten Kollegen gewinnen konnten", sagt Ulrich.

Tatsächlich erklärt Dr. Michael Groß mit Begeisterung den Aufbau eines Atemtherapiezentrums in der Saalestadt. "Dazu gehört ein Schlaflabor mit vier Plätzen, das binnen kürzester Zeit aufgebaut wurde und seit zwei Wochen in Betrieb ist", sagt der Facharzt. Damit verfüge Calbe nun über das einzige Schlaflabor im Salzlandkreis, in dem der Schlaf des Patienten mit Hilfe modernster Technik beobachtet wird. Die Datenverarbeitung läuft komplett digital und durch Auswertung der Ergebnisse können schlafbezogene Krankheiten diagnostiziert und therapiert werden. Abgeklärt werden laut Groß beispielsweise Symptome wie lautes Schnarchen, nächtliche Atemaussetzer, unruhige Beine, Tagesmüdigkeit oder Schlafstörungen bei Herzschwäche.

Nur wenige Meter weiter steht im Erdgeschoss in einem extra hergerichteten Raum das neue Schmuckstück des Hauses. Die eingerichtete Zweigstelle der Radiologischen Praxis "Mansfelder Land" hat dort einen 16-Zeilen-Computertomographen installiert, der künftig sowohl für Krankenhaus-, als auch ambulante Patienten genutzt wird. Die Daten gehen beispielsweise auch an das vernetzte Lungenkrebszentrum Halle-Döhlau, wo Calbenser Befunde den Spezialisten in Halle auf den Tisch gesendet werden. "Das ist ein deutlicher Qualitätssprung, nicht nur für Calbe, sondern für die gesamte Region", sagt Groß. Auch ein hochmodernes Ultraschallgerät, bei dem sich der Ultraschallkopf an einem Endoskop befindet, gehört zur neuen Krankenhaustechnik.

Für das moderne Atemtherapiezentrum wird zudem die einstige Intensivstation des Hauses wiederbelebt. Die bisherigen Geriatrieräume für Ergo- und Physiotherapie mussten dafür innerhalb des Hauses umziehen. Ab März stehen dann vier Beatmungsbetten für Schwerkranke zur Verfügung, die unter anderem von speziell ausgebildeten Atmungstherapeuthen versorgt werden.

"Neben der Inneren Abteilung und dem Geriatrischen Zentrum des Salzlandkreises können wir durch das Atemtherapiezentrum eine neue hervorragende medizinische Spezialisierung anbieten", sagt Awo-Landesgeschäftsführer Wolfgang Schuth.