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Anschlussstelle Calbe wird neu

Von Daniel Wrüske 15.06.2015, 20:01

Staßfurt/Schönebeck l " A 14 - Mehrere Kilometer Stau zwischen Staßfurt und Könnern" - fast täglich geht diese Meldung durch den Verkehrsfunk. Autofahrer brauchen rund um Bernburg Nerven. Die Fahrbahnen sind nur eingeschränkt benutzbar, manche Streifen gesperrt. "Hier ist unser Schwerpunkt im Salzlandkreis", sagt Christoph Krelle. Dennoch gehöre der A 14-Abschnitt hier zu den "relativ wenig von Baustellen betroffenen Bereichen" der Autobahn, so der Fachbereichsleiter Autobahn in der Landesstraßenbaubehörde. Sie zeichnet im Auftrag des Bundes für die Instandhaltung der Autobahnstrecken in Sachsen-Anhalt verantwortlich.

Südlich von Bernburg hat die Landesstraßenbaubehörde ihre größte Autobahnbaustelle im Salzland. Hier ist der sogenannte Betonkrebs an Fahrbahnabschnitten aufgetreten. Damit ist die Alkali-Kieselsäure-Reaktion gemeint, eine chemische Reaktion zwischen Alkalien des Zementsteins im Beton und der Gesteinskörnung mit alkalilöslicher Kieselsäure.

Prozesse, die zu Betronkrebs führen könnten, seinen kompliziert, die Reaktion könne erst nach vielen Jahren auftreten, sagt der Autobahnexperte des Landes. Das liege allerdings immer auch an den Stoffen, die im Material gebunden seien. Wo die Beschädigungen auftreten würden, habe das Wasser leichtes Spiel. "Es dringt in die Platte und macht sie instabil", so Christoph Krelle. Auf der A 14 kam es zu Reaktionen, es wurden sogar Platten auseinandergesprengt und hoben sich im Verkehr.

Anschluss Calbe gesperrt ab 30. Juni

Großflächig bringt die Landesstraßenbaubehörde die A 14 jetzt wieder in Ordnung. Die Fahrbahnen werden auf eine Tiefe von 30 Zentimetern abgefräst. "Der Untergrundbau ist in Ordnung", sagt Christoph Krelle. An den betroffenen Stellen wird keine Betonoberfläche mehr gesetzt. "Aus technischen und aus Kostengründen wird jetzt eine Asphaltdecke auf die Fahrbahn gezogen", so der Behördenmitarbeiter. Das allerdings habe nicht die Haltbarkeit wie Betonvariante, schiebt er gleich nach. Im Moment ist rund um die Baustelle ist für jede Richtung ein Fahrstreifen nutzbar - zusammen auf einer Richtungsfahrbahn. An der anderen wird gebaut. Bis zum Jahreswende wird die Seite gewechselt.

Ab dem 30. Juni erneuert die Landesstraßenbaubehörde die Anschlussstelle Calbe an der A 14. Christoph Krelle sagt, dass noch nicht abschließende entschieden worden ist, mit welcher Seite begonnen werden. Fest steht aber, dass sich die Arbeiten über mehrere Wochen hinziehen werden. "Die Deck- und Binderschicht der Abfahrten wird hochgenommen und durch eine neue ersetzt. Die Tragschicht bleibt." Diese Oberflächenarbeiten seien turnusmäßig.

Christoph Krelle: "Die Autobahn ist seit 2000 in Betrieb. Nach 15 Jahren ist das schon einmal notwendig." Die Abnutzung sei da, die Zeit der Fahrbahnen ist abgelaufen". Für jede Seite benötige die Landesstraßenbaubehörde rund drei Wochen Bauzeit. Über die genauen Abläufe wolle man noch gesondert informieren. "Die Umleitung wird über die benachbarten Abfahrten ausgeschildert", kündigt Christoph Krelle an.

Fugen- und Kantenarbeiten

Zwischen den Abfahrten Schönebeck und Sudenburg in Fahrtrichtung Magdeburg "wandert" derzeit eine Baustelle. Ebenfalls eine Routinemaßnahme, wie Christoph Krelle sagt. "Alle 8 bis 10 Jahre werden an der Betondecke die Fugenvergussmasse und - wenn nötig - die Kanten erneuert." Die Landesstraßenbaubehörde will die Auswirkungen dieser Bauarbeiten auf den Verkehr so gering wie möglich halten. Deshalb werden abends Nachtbaustellen eingerichtet, die am Morgen wieder abgebaut werden. "Dieses Vorgehen erfordert einen erheblichen Mehraufwand mit allen organisatorischen und technischen Auswirkungen." Auswirkungen auf den Tagesverkehr gebe es nur, wenn die Bauarbeiter feststellen würden, dass ganze Platten beschädigt und ausgesetzt werden müssen. Wenn die Nachtbaustelle eingerichtet ist, dann ist jeweils immer nur eine Fahrspur nutzbar, oder der Verkehr wird auf dem Standstreifen geführt.

Was Autofahrer auf der A 14 jetzt auch sehen könne, sind Bauarbeiter, die die Fahrbahnmarkierung neu aufbringen. "Das gehört zu den normalen Arbeiten, die im Jahr anfallen. Durch den Verkehr haben die Markierungen schnell ihre Lebensdauer erreicht." Die Landestraßenbaubehörde, so Autobahnbereichschef Christoph Krelle, achte allerdings darauf, dass die Arbeiten wann immer es die Situation zulasse mit verkehrsärmeren Zeiten abgepasst werden.