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Stadtratssitzung / Abgeordneter Achim Blume fordert: Kiesseen müssen jetzt entlastet werden

Von Thomas Linßner 05.03.2011, 05:26

Eine Arbeitsgruppe Grund- und Oberflächenwasser für den Raum Barby, eine für Groß Rosenburg? Oder überhaupt Arbeitsgruppen? Das waren Fragen, die die Abgeordnetensprechstunde der Stadtratssitzung deutlich länger werden ließ, als die Abarbeitung aller anderen Tagesordnungspunkte.

Barby. Der Abgeordnete Joachim Blume (Barby) regte geeignete Maßnahmen an, die voll gelaufenen Kiesseen zu entlasten. Im Januar hatten der Barbyer Kiessee Süd und das Tornitzer Kieswerk über provisorische Einläufe riesige Wassermengen aufgenommen. Was in der damaligen Situation die Lage entspannte. Die Kiesseen wirken jetzt wie voll gelaufene Speicher, deren Pegel den allgemeinen Grundwasserstand weiter auf hohem Niveau halten.

"Jetzt, wo der Flusspegel relativ niedrig ist, muss es möglich sein, die 5,4 Millionen Kubikmeter Wasser schadlos der Elbe zuzuführen", mahnte Blume. Man müsse nur eine Verbindung zu den vorhandenen Grabensystemen schaffen, die sich in unmittelbarer Nähe der Kiesseen befinden. Falle der Wasserstand der Seen, sinke auch das Grundwasser, das sich gegenwärtig noch immer großflächig "einspiegelt". Was besonders deutlich an Wespens Zufahrtsstraße in Höhe "Sauern Zeitz" zu sehen ist, die wohl noch Wochen gesperrt sein wird.

Blume gab eine weitere Beobachtung preis: "Es ist doch nicht normal, dass bei diesem niedrigen Elbpegel der ¿Goldfisch\' in Pömmelte immer noch unter Wasser steht und sich ab Zackmünde nichts mehr bewegt." Damit meinte er den offensichtlich nicht intakten Grabenabfluss in Richtung Elbe. Ein Seitenhieb des Abgeordneten zielte auf das sogenannte Leader-Projekt, das Fördermittel zur Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum bereitstellen will: "Es ist doch abartig, den Ausbau von Dorfcafés zu fördern, wenn das ganze Dorf unter Wasser steht."

In diese Kerbe schlug auch Regina Grube (Tornitz), die die Umwidmung vorgesehener Fördergelder anregte.

Stadtratsvorsitzender Ernst Neugebauer schlug vor, diese Dinge Gremien vorzutragen, in denen "aus Klagen auch Taten entstehen". Das versprachen mehrere Ortschaftsbürgermeister, die gestern an einer Beratung mit Umweltminister Aikens teilnahmen.

Um für solche Treffen fachlich gewappnet zu sein, forderte Hagen Meiling (Groß Rosenburg) die Erstellung eines Arbeitspapiers des betroffenen Ortsteils. Achim Blume gab zu bedenken: "Wir müssen ja mit unserer individuellen Meinung nicht immer recht haben. Deswegen sollte uns ein Fachmann bei dieser Arbeit begleiten."

Die ins Auge gefasste Gründung mehreren Arbeitsgruppen sah Gnadaus Ortsbürgermeister Dietmar Schrader (er war als Besucher da) als uneffektiv. Er plädierte dafür, dass die vorhandenen Zuarbeiten der Gemeinden vom Bauamt erfasst und dort zur Weiterleitung an das Umweltministerium in Form gebracht werden.

Ein ganz anderes Thema lag Tino Puder (Groß Rosenburg) auf der Seele. "Wenn unser Bürgerbüro mal aus Urlaubsgründen nicht besetzt ist, muss es doch im Zeitalter der Technik Möglichkeiten geben, dass die Anrufe nach Barby umgeleitet werden."

Puder wurde zum neuen Ortswehrleiter von Groß Rosenburg und damit in ein sechsjähriges Ehrenbeamtenverhältnis berufen.