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Zander: Wollen bürgerfreundlicher werden, und Grundschule und Verwaltung brauchen Platz Stadt hält an Anbau für Rathaus fest

Von Falk Rockmann 04.09.2014, 03:09

Unmissverständlich machte Bürgermeister Helmut Zander im Güstener Bauausschuss deutlich, dass die Stadt am Bau des Rathauses 2 festhalten werde, auch wenn der Saale-Wipper-Verwaltungsleiter das als nicht nötig erachte.

Güsten l Bevor Zander zu seinem Bericht kam, stellte der neue Vorsitzende klar, wer das Sagen hat im Bauausschuss. Mit Verweis auf einen neben ihm liegenden Holzhammer sagte Michael Dobritz mit einem Augenzwinkern: "Die Geschäftsordnung der Stadt sagt aus, dass der Vorsitzende für die Aufrechterhaltung der Ordnung zuständig ist." Keiner sei hier Profi, und man wolle deshalb auch nicht auf Paragrafen "rumreiten", sondern er wünsche sich, dass man Dinge "sachbezogen diskutiert und Ergebnisse erzielt". Seine Zeit als Stadtrat von 1990 bis 2004 sei jedenfalls geprägt gewesen von gegenseitigem Respekt untereinander, aber auch zwischen Stadträten und der Verwaltung.

Helmut Zander erklärte schließlich zum geplanten Rathaus-Anbau: "Es gibt im Güstener wie im Alsleber Rathaus keine Barrierefreiheit. Wir wollen aber diesbezüglich bürgerfreundlicher werden." Zudem habe die Grundschule großen Platzbedarf. Und man wolle Geld sparen. Die Stadt Güsten habe 2012 einen Fördermittelantrag mit den genannten Kriterien gestellt. "Am 3. Juli 2014 haben wir den Fördermittelbescheid über 466 000 Euro erhalten." Der alte Anbau sei vernässt gewesen bis unters Dach. Die Sanierung wäre teurer geworden als ein Neubau. In die Planung des künftigen Raumkonzepts seien die Mitarbeiter der Verwaltung einbezogen worden. "Da wurden Änderungswünsche eingearbeitet. Der Bauantrag ist gestellt. Jetzt muss nur noch das Brandschutzkonzept des jetzigen Rathauses angepasst werden, dann kann der Bau in die Ausschreibung gehen", so Zander. Bis Ende 2014 soll der Rohbau stehen. Deshalb sei er "erschrocken gewesen, dass Herr Globig die Notwendigkeit für den Anbau anzweifelt" (Volksstimme berichtete). "Ich habe kein Verständnis dafür, dass wir so hingestellt werden, dass wir das Geld zum Fenster rauswerfen", erklärte der Bürgermeister. "Wir tun was für die Bürger, für die Kinder der Grundschule und für die Mitarbeiter der Verwaltung." Er sei jedenfalls optimistisch, dass nach der Ausschreibung wieder Ruhe einkehre. Roland Schneider (CDU-Fraktion) stimmte dem Vorhaben zu: "Würden wir eine andere ,Bude` ausbauen, kostet das auch 200 000 Euro, ein Fahrstuhl nochmal soviel."

Mit dem Hauptausschuss der Saale-Wipper herrscht offensichtlich schon Einigkeit bezüglich des Anbaus. Der Güstener Bauausschuss empfahl nun dem Hauptausschuss der Stadt einstimmig den Anbau und auch, die bisherige Miethöhe darauf zu übertragen.